Weil Puma-Schützenpanzer aus Geldmangel ohne vollständige Bewaffnung beschafft wurden, müssen sie derzeit nachgerüstet werden und stehen dem Heer nicht zur Verfügung. Auch auf solche Vorgänge bezieht sich die Kritik aus dem Kommando Heer. Foto: dpa

Mit seiner Fundamentalkritik an Planung und Rüstung in der Bundeswehr hat der Heeresgeneral Frank Leidenberger eine heftige Debatte in den Streitkräften ausgelöst. In der Spitze des Verteidigungsministeriums stößt er auf Widerspruch.

Berlin - Mit seiner Fundamentalkritik an Planung, Beschaffung und Rüstung in der Bundeswehr hat Generalleutnant Frank Leidenberger Unmut in der Spitze des Verteidigungsministeriums ausgelöst. Hochrangige Mitarbeiter von Ministerin Ursula von der Leyen, die namentlich nicht genannt werden wollen, sagten unserer Zeitung, sie missbilligten Leidenbergers Darstellung.

Zwar habe der im Kommando Heer für militärische Grundorganisation und damit auch für Planung und Rüstung zuständige Drei-Sterne-General in seinem am Gründonnerstag veröffentlichten Thesenpapier zur „Rüstung digitalisierter Landstreitkräfte“ Missstände treffend beschrieben. Es sei aber unverständlich, warum Leidenberger unerwähnt lasse, dass viele der von ihm geforderten Verbesserungen bereits durch das Ministerium in die Wege geleitet worden seien. Schließlich sei der General selber in diese Abläufe eingebunden. Zudem sei Leidenberger bis 2015 als Leiter des Planungsamtes maßgeblich mit der Ausformulierung heute angewandter Planungsverfahren betraut gewesen. Der General hatte diese Prozesse massiv problematisiert. Seine Thesen, wonach diese für moderne digitalisierte Landstreitkräfte „weitgehend ungeeignet“ erscheinen, stoßen in der Truppe teilweise auf große Zustimmung.