Bei den Toten handelt es sich unter anderem um die Eltern des mutmaßlichen Schützen. Foto: SDMG/Kohls

Der Bürgermeister von Rot am See äußert sich zu der Bluttat. Er habe den mutmaßlichen Schützen direkt nach der Tragödie noch gesehen – und weiß, wer die Opfer des Täters sind.

Rot am See - Nach den tödlichen Schüssen auf sechs Menschen in Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) ist die Trauer in der Stadt im Nordosten Baden-Württembergs groß. Bürgermeister Siegfried Gröner zeigt sich geschockt: „Es ist unfassbar, ich kann das alles nicht verstehen“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Er habe den 26-jährigen Sportschützen bei der Festnahme am Freitagmittag direkt nach der Tragödie gesehen, er sei „völlig teilnahmslos und introvertiert gewesen“. Keiner könne sich bisher ein mögliches Motiv für die schreckliche Tat vorstellen. „Da hat sich überhaupt nichts angedeutet“, sagt der parteilose Bürgermeister des 5400-Einwohner-Ortes.

Wie Bürgermeister Gröner bestätigt, handelt es sich bei den Toten um die Eltern des 26-Jährigen. Der 65-jährige Vater hatte über viele Jahre lang die Kneipe „Deutscher Kaiser“ betrieben und sei ausgesprochen beliebt gewesen in der Gemeinde. In der Kneipe traf sich die Jugend des Ortes, es wurde gekegelt und gefeiert. Die getrennt lebende 56-jährige Mutter sei zu Besuch dagewesen – mit ihren zwei erwachsenen Kindern aus einer vorherigen Beziehung.

Zwei Jugendliche im Alter von 12 und 14 Jahren konnten vom Tatort wegrennen. Es handele sich um die Kinder der Stiefschwester des mutmaßlichen Täters, sagt Gröner. „Die beiden haben sich nach der Tat zu Nachbarn geflüchtet.“ Ebenfalls getötet worden sei der Bruder des Wirts und dessen Frau im Alter von 69 und 62 Jahren, die nur ein paar Häuser weiter wohnten.

Für die nächsten Tage plane die Kommune vermutlich einen Trauergottesdienst, kündigt der Bürgermeister an. Am Montag werde er sich mit Gemeinderäten und Vertretern der Kirchen darüber beraten.

Im Video äußern sich die Polizei und die Staatsanwaltschaft zu der Tat: