Die Mannheimer Polizei hat über den angeblichen Anschlag in Mannheim getwittert. Foto: dpa

Der Artikel über einen erfundenen Anschlag in Mannheim hat für den Herausgeber des Rheinneckarblogs ein juristisches Nachspiel: Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Mannheim - Gegen den Herausgeber des „Rheinneckarblogs“ aus Mannheim hat die örtliche Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Anfangsverdacht beruhe auf einem Beitrag vom 25. März 2018 über einen angeblichen Terroranschlag in Mannheim, dessen Inhalt frei erfunden und bewusst falsch gewesen sei, teilte am Mittwoch die Anklagebehörde mit. Das Ermittlungsverfahren sei wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Vortäuschung der Verwirklichung von schweren Straftaten eingeleitet worden. Wegen des Beitrags liegen der Staatsanwaltschaft zufolge drei Anzeigen vor.

Der Redaktionsleiter des „Rheinneckarblogs“ beharrt darauf, dass er vorher geprüft habe, ob die Veröffentlichung die öffentliche Sicherheit gefährden könnte. Dies sei von den Sicherheitsbehörden verneint worden, schrieb Hardy Prothmann am Dienstag in einem Beitrag. Zudem habe er aktiv die Polizei in Kenntnis gesetzt, um dort keine Verunsicherung zu erzeugen. Der Text selbst habe sehr viele absurde und komplett falsche Informationen enthalten und sei als „Fake“ für vernünftige Menschen erkennbar gewesen.