Nach den Erdbeben in Italien kommen tausende Menschen derzeit in Notunterkünften unter. Foto: dpa

Tausende Menschen suchen nach dem erneuten Erdbeben in Italien Zuflucht. Die Behörden rechnen noch mit vielen weiteren Hilfsbedürftigen.

Rom - Mehr als 15 000 Menschen haben nach dem verheerenden Erdbeben Nothilfe beim Zivilschutz in Italien angemeldet. Sie würden in Hotels und anderen Unterkünften einquartiert, teilte das Zivilschutzamt am Montag mit. Ein weiterer Anstieg der Zahl der Hilfsbedürftigen sei zu erwarten, da derzeit noch nicht diejenigen mitgezählt worden seien, die in ihren Autos übernachtet oder anderweitig Hilfe gesucht hätten. Ministerpräsident Matteo Renzi versprach, alle Hilfsbedürftigen würden sicher untergebracht.

Am Sonntagmorgen waren die Regionen Umbrien und Marken abermals von einem Erdbeben erschüttert worden, es war das schwerste seit fast 36 Jahren. Es gab keine Toten oder Schwerverletzten, weil die Gegenden bereits Mitte der Woche nach zwei Erderschütterungen geräumt worden waren. Das Beben der Stärke 6,6 zerstörte aber viele Gebäude, die den Erdstößen seit August standgehalten hatten.

Renzi erklärte: „Wir können nicht monatelang Zelte in die schneebedeckten Berge stellen.“ Es gebe genug Hotels. „Aber manche unserer Mitbürger möchten ihre Grundstücke nicht verlassen, noch nicht einmal für einige Monate.“ Berichten zufolge bleiben immer mehr Menschen in ihren Häusern. Viele von ihnen glaubten, diese seien der sicherste Platz, weil sie den bisherigen Beben getrotzt hätten, hieß es.

In der am nächsten am Epizentrum des Bebens gelegenen Stadt Norcia brachten Einsatzkräfte der Feuerwehr die Bewohner zurück, damit diese persönliche Gegenstände einsammeln konnten. Sie durften ihre jeweiligen Häuser nur in Kleingruppen betreten und wurden dafür mit Helmen ausgestattet.