Klaus Nopper Foto: privat/cf

Klaus Nopper wollte OB in Heidenheim werden. Daraus wurde nichts. Der 53-jährige Sonnenberger erzählt, welche Worte sein in Stuttgart bekannter Bruder gefunden hat und ob er es bald wieder probiert.

S-Sonnenberg - Oberbürgermeister bleibt in der Familie Nopper bis auf Weiteres nur einer: Frank Nopper, seit einem halben Jahr Chef der Verwaltung in Stuttgart. Sein Bruder, der als CDU-Stadtrat bereits seit 2004 in der Stuttgarter Kommunalpolitik mitmischt, hat sich bei der OB-Wahl in Heidenheim am 20. Juni nicht durchgesetzt.

Das prophezeite Kopf-an-Kopf-Rennen fiel aus, Klaus Nopper erreichte am Ende 28 Prozent, Michael Salomo (SPD), bisher Bürgermeister der 5000-Einwohner-Gemeinde Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis, triumphierte klar, er holte 61 Prozent der Stimmen.

Ein paar Tage später scheint bei Klaus Nopper, der in Stuttgart-Sonnenberg lebt, die größte Enttäuschung verflogen zu sein. Welche Worte hat sein OB-Bruder gefunden nach der Niederlage? „Natürlich tröstende“, sagt Klaus Nopper. „Er hatte das so auch nicht erwartet.“

Hat ihn die Laufbahn des großen Bruders beeinflusst?

Im Februar 2021 habe er sich für die Kandidatur in Heidenheim entschieden, erzählt der 53-Jährige. Bereits vorher habe er in der Partei seine Fühler ausgestreckt. Er sei von mehreren Kommunen angesprochen worden, Heidenheim habe ihm sehr gut gefallen.

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Die Laufbahn seines Bruder sei zwar nicht der Hauptgrund dafür gewesen, dass er sich vorstellen konnte, seinen Beruf als Fachanwalt für Steuerrecht gegen einen OB-Job zu tauschen. „Aber es hat vielleicht unterbewusst schon ein bisschen reingespielt“, sagt er. Und der Name Nopper musste im Wahlkampf sicher auch nicht mehr jeder und jedem erklärt werden. „Das ist Bonus und Malus“, sagt der kleine Bruder des Stuttgarter Oberbürgermeisters.

Und wo tritt er als nächstes an? Nach dem missglückten Versuch verspüre er aktuell nicht den Drang, sich gleich in den nächsten Wahlkampf um einen Rathaus-Chefsessel zu stürzen. „Ich muss das jetzt auch erst mal alles aufarbeiten“, sagt er. „So ein Wahlkampf kostet ja Zeit und Kraft. Und ich bin ja in keiner Zwangslage, dass ich unter einer Brücke wegmüsste.“