Ferdinand Rentschler wird auch in den kommenden acht Jahren die Geschicke der Gemeinde Lichtenwald lenken. Foto: Horst Rudel

Trotz eines Denkzettels bei der Wahl fühlt sich Ferdinand Rentschler (CDU) in seiner Arbeit der vergangenen acht Jahre „bestätigt“. Am Sonntag war Rentschler ohne Gegenkandidat mit 70,5 Prozent der Stimmen als Bürgermeister von Lichtenwald wiedergewählt worden.

Lichtenwald - Ferdinand Rentschler (CDU) will am Tag nach der Bürgermeisterwahl in Lichtenwald „nach vorne, nicht nach hinten schauen“. Für ihn seien gut 70 Prozent der Stimmen „trotzdem eine Bestätigung“ seiner bisher geleisteten Arbeit. Bei einer Wahlbeteiligung von über 53 Prozent seien das mehr Stimmen, als mit 99 Prozent Zustimmung bei einer sehr schlechten Wahlbeteiligung, erklärte er auf Anfrage. Rentschler konnte am Sonntag lediglich 70,5 Prozent der 1181 abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen – obwohl er ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl für eine zweite Amtsperiode angetreten war.

„Keiner macht keine Fehler“

Dass er mit seiner Art, Entscheidungen zu kommunizieren, angeeckt sei, „mag sein, aber keiner macht keine Fehler“, sagt er und kündigt an, diesbezüglich werde sich einiges in der Verwaltung zum Besseren wenden. Er hätte sich gewünscht, die Kritik wäre offen an ihn herangetragen worden, anstatt anonym über Whatsapp-Gruppen im Netz gegen ihn mobil zu machen und dazu aufzufordern, einen anderen Namen auf den Wahlzettel zu schreiben. „Aber ich bin nicht nachtragend“, sagt der 34-Jährige.

Gemeinhin werden Bürgermeister, die ohne Gegenkandidaten zu ihrer Wiederwahl antreten, mit Ergebnissen im Amt bestätigt, die deutlich über der 90-Prozent-Grenze liegen. In der Gemeinde Lichtenwald war das am Sonntag anders. Denn 325 Wähler machten ihr Kreuzchen nicht etwa bei Rentschler, sondern schrieben stattdessen demonstrativ andere Namen auf die Wahlzettel – dem Vernehmen nach sollen es rund 120 verschiedene Kandidaten gewesen sein, die sich die Protestwähler – vordergründig – in den kommenden acht Jahren als Schultes wünschten.

Kritik an Kommunikation

Bei einer Wahlbeteiligung von 53,1 Prozent haben immerhin mehr als die Hälfte aller wahlberechtigten Lichtenwalder von ihrem Recht Gebrauch gemacht, über die künftige Besetzung des Chefsessels in der rund 2700 Einwohner zählenden Kommune auf dem Schurwald zu entscheiden. Dass sich beinahe ein Drittel von ihnen gegen Rentschler entschieden hat, kann nach Ansicht einiger Gemeinderäte nicht an dessen Arbeit in den vergangenen acht Jahren liegen. Denn er habe einiges auf die Beine gestellt. Vielmehr sei die Ursache wohl darin zu suchen, wie er Entscheidungen vermittle oder die Bürger in diese einbinde, so war zu hören. Beispielsweise bei der Modernisierung der Grundschule habe es der Rathauschef versäumt, die Eltern und Lehrer mitzunehmen. Aus dieser Richtung könnte auch ein Gros der Protestwähler kommen, wird von einigen Räten vermutet.