Nach den Randalen in der Stuttgarter Innenstadt empört sich Stadtdekan Christian Hermes Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der katholische Stadtdekan Christian Hermes ist für klare Worte bekannt. Die findet er auch für die Ausschreitungen am Wochenende in Stuttgart.

Stuttgart - Der katholische Stadtdekan Christian Hermes hat sich über die Ausschreitungen in der Stuttgarter City erschüttert gezeigt. Unserer Redaktion sagte er: „Die Ausschreitungen eines hemmungslosen und hasserfüllten Mobs heute Nacht hier vor unserer Tür machen mich fassungslos. Die muskelbepackten Horden, die unsere Stadt zusammengehauen haben, können hoffentlich ermittelt und mit aller Härte bestraft werden.“ Empört zeigte sich der Geistliche auch über die zahlreichen Schaulustigen, „die das Ganze als großartiges Spektakel bewundert haben. Was für Affen!“

Dass nicht nur aus Stuttgart, sondern aus dem ganzen Umland Massen junger Leute am Wochenende in die Innenstadt fahren, „um die Sau rauszulassen“, sei seit langem bekannt, sagte Hermes, dessen Arbeitsplatz in in der Domkirche St. Eberhard, mitten in der City liegt. „Seit Jahren wird darüber auf und ab diskutiert. Jetzt ist es in unvorstellbarer Weise eskaliert.“

„Wehret den Anfängen!“

Hermes forderte eine neue und strengere Sicherheits- und Ordnungspolitik für die Innenstadt, „die solchen Leuten viel früher und deutlicher die Regeln und die Grenzen aufzeigt. Ungeachtet der tolerierten Missachtung aller Corona-Regeln müssen die Saufgelage und die Müllorgien, die hier stattfinden, zukünftig unterbunden werden. Hier gilt ganz klar: Wehret den Anfängen!“ In Stuttgart seien alle willkommen, die den Frieden und das gute Zusammenleben, auf das man in Stuttgarter zurecht stolz sei, achteten. „Alle anderen nicht!“

Hermes fügte hinzu, er bete für die verletzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten und alle, die durch Vandalismus und Plünderungen geschädigt sind. Ausdrücklich dankte er der Polizei, den Rettungskräften und dem Technischen Hilfswerk, die in der Nacht zum Sonntag im Einsatz waren.