Die Aufarbeitungt etlicher Vorfälle in Chemnitz wird die Justiz noch lange beschäftigen. Foto: dpa

Die Polizei nimmt 15 Mitglieder einer selbst ernannten Bürgerwehr in Chemnitz fest. Die Vorwürfe, Migranten eingekreist, rassistisch beschimpft und verletzt zu haben, graben den Zweifeln an Hetzjagden weiter Wasser ab.

Chemnitz - In Chemnitz sind nach einer Demonstration in der Innenstadt 15 Mitglieder einer selbst ernannten Bürgerwehr vorläufig festgenommen worden. Gegen 6 der Männer im Alter zwischen 27 und 33 Jahren wurde Haftbefehl, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wird den Männern Landfriedensbruch vorgeworfen. Dies beinhalte auch Körperverletzung.

Sie sollen am Freitagabend nach einer Kundgebung der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz auf der Schlossteichinsel zunächst die Gäste einer Geburtstagsfeier bedroht und Ausweise von ihnen verlangt haben. Zeugen berichteten, die Männer hätten sich als Bürgerwehr bezeichnet. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ergriffen den Angaben zufolge die Flucht und alarmierten die Polizei.

Migranten von 15 Mann eingekreist

Anschließend hätte die 15-köpfige Männer-Gruppe in dem Park 7 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten eingekreist. Dabei seien fremdenfeindliche Äußerungen gefallen und ein Iraner sei mit einem Gegenstand verletzt worden. Der 26-jährige habe eine Platzwunde am Kopf erlitten, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

9 der 15 Männer hätten nach den polizeilichen Maßnahmen das Revier wieder verlassen. Gegen sie werde weiter ermittelt. Ein 31-Jähriger sitze in Haft, weil er unter Bewährung gestanden habe. Gegen die übrigen fünf Männer soll bereits bis zum Mittwoch im Schnellverfahren am Amtsgericht Chemnitz verhandelt werden.