Den Machtkampf in Simbabwe mit Präsident Robert Mugabe (rechts) hat Emmerson Mnanagagwa (links) für sich entschieden. Foto: AP

Simbabwe braucht nach dem Militärputsch Wahlen – und zwar so schnell wie möglich, kommentiert unser Redakteur.

Johannesburg - Mit gutem Recht schreiben die Statute von Staatenbünden wie den Vereinten Nationen oder der Afrikanischen Union vor, dass ein militärischer Umsturz niemals anerkannt werden darf: Die Machtergreifung von Menschen, deren größte Leistung das Schießen-Können ist, kann niemals im Interesse eines demokratischen Staatswesens sein. Soweit die schöne Theorie. Die derzeitigen Vorgänge in Simbabwe zeigen indessen, dass die Wirklichkeit nicht immer so eindeutig ist. Tatsächlich kann ein Militärcoup das Leiden eines Volkes beenden: Der Putsch des „Krokodils“ Emmerson Mnangagwa gegen den unsäglichen Präsidenten Robert Mugabe und dessen Frau Grace könnte weiteres Unheil abwenden.

Keiner kann die Militärs zwingen, ihre widerrechtlich errungene Herrschaft abzugeben

Ohne Frage hätte die sich abzeichnende Präsidentschaft der cholerischen, korrupten und intellektuell beschränkten „Gucci Grace“ für Simbabwe nur Schlimmstes bedeutet. Trotzdem ist eine derartige Lösung des Problems mit größten Gefahren verbunden. Denn jetzt haben die Militärs die Macht an sich gerissen – und keiner kann sie dazu zwingen, ihrer widerrechtlich errungenen Herrschaft wieder ein Ende zu setzen. Allein an den „humanitären“ Usurpatoren liegt es nun, die Geschicke des Landes in die Hände wirklicher Volksvertreter zu legen: Simbabwe braucht Wahlen – und zwar so schnell wie möglich.