50 Tage nach dem verheerenden Hochwasser im Wieslauftal stattet die Stadt nicht nur der Blaulichtfraktion ihren Dank für ihren Einsatz ab. Auch von der Flut betroffene Menschen sind beim Helferfest dabei.
Mit gegrillten Hähnchen aus dem Gockelmobil und einer kühlen Halben Bier hat sich die Stadt Schorndorf am Dienstag bei den an den Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe beteiligten Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz bedankt. Neben der Blaulichtfraktion, namhaften Spendern und ehrenamtlich engagierten Menschen waren auch von den Überschwemmungen hart getroffene Häuslesbesitzer eingeladen. Rems-Murr-Landrat Richard Sigel nahm ebenfalls persönlich am Helferfest teil.
„Sie alle haben Solidarität gezeigt und alles gegeben“
„Egal ob Schlamm schaufeln, Häuser auspumpen, putzen, Müll entsorgen, einkaufen, Spenden verteilen, kochen, Kinder versorgen, Fahrdienste übernehmen oder Obdach zur Verfügung stellen – Sie alle haben Solidarität gezeigt und alles gegeben, um den Betroffenen in dieser schweren Zeit zu helfen“, stattete Schorndorfs Oberbürgermeister Bernd Hornikel beim Helferfest in sehr persönlichen Worten seinen Dank ab. Selbstlose Unterstützung, unermüdlicher Einsatz und warmherzige Fürsorge hätten in der Not gezeigt, was ein gemeinschaftlicher Zusammenhalt bewirken kann. „Durch Ihre Unterstützung konnten viele Menschen ein wenig Trost und Hoffnung finden. Und dank Ihnen allen ist heute von der unglaublichen Zerstörung, die uns vor gut sieben Wochen fassungslos gemacht hat, nicht mehr viel zu sehen“, sagte Bernd Hornikel.
Ein harmloser Regen verwandelt sich in eine reißende Flut
Vor 50 Tagen waren die Teilorte Miedelsbach, Haubersbronn, Schornbach und die nördliche Kernstadt von einer durch einen plötzlichen Starkregen ausgelösten Flut heimgesucht worden. Viele Bürger und Bürgerinnen hätten ihr Hab und Gut verloren, neben unersetzlichen Erinnerungen seien auch private wie geschäftliche Existenzen bedroht. Besonders schlimm sei der Tod zweier Menschen in Miedelsbach. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden dieser Opfer“, so der Schorndorfer OB. Das Ereignis habe gezeigt, welch unbändige Macht und Unberechenbarkeit die Natur – und vor allem das Wasser – besitzt. Ein harmloser Regen könne sich binnen Stunden in eine zerstörerische Flut verwandeln, die Autos mit sich reißt, Straßen unter sich begräbt und das Leben zahlreicher Menschen in Gefahr bringt. Die Feuerwehren aus Schorndorf, Fellbach, Alfdorf und Waiblingen seien mit 350 Einsatzkräften über Tage im Dauereinsatz gewesen und hätten 60 Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Dank stattete der OB auch dem Technischen Hilfswerk für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, dem DLRG, der Polizei und dem Roten Kreuz ab. Auch Stadtwerke und Zentrale Dienste seien im Dauereinsatz gewesen, um die Versorgung mit Strom und Internet wiederherzustellen und Müllberge zu beseitigen. Schorndorfs OB sprach von einer „technischen und logistischen Meisterleistung“.