Der Landrat des Rems-Murr-Kreises fordert 20 Millionen Euro für die Reparatur der Straßen nach dem Hochwasser. Weitere 15 Millionen Euro sollen die Wieslaufbahn und die Schwäbische Waldbahn zurück auf die Schienen bringen.
Die Schäden sind massiv, Hänge sind abgerutscht, die reißenden Fluten haben die Infrastruktur des Rems-Murr-Kreises schwer getroffen. Landrat Richard Sigel hat Verkehrsminister Winfried Hermann bei einem Vor-Ort-Termin einen Forderungskatalog für eine zeitnahe Sanierung der Wieslauftalbahn und der beschädigten Straßen überreicht. Sigel hat sich in zwei Schreiben an den Verkehrsminister gewandt. Darin fordert er die Unterstützung des Landes bei den Straßeninstandsetzungen sowie ein Sofortinstandhaltungsprogramm für die Wieslauftalbahn. Der Bürgermeister von Welzheim, Thomas Bernlöhr, der als Vorsitzender der Bürgermeisterkreisversammlung im Rems-Murr-Kreis fungiert, hat das Schreiben mitunterzeichnet.
Aktuell stehe beim sogenannten „Wiesel“ kein betriebsfähiges Fahrzeug mehr zur Verfügung. Nachdem der Kreis zuletzt in Züge für die Wieslauftalbahn investiert hat, sei das „ein herber Rückschlag“. Auch die Schwäbische Waldbahn ist betroffen. Sigel fordert eine Soforthilfe des Landes von mindestens 15 Millionen Euro, um den Schienenpersonennahverkehr im Wieslauftal und im Schwäbischen Wald zu erhalten.
Eine weitere Forderung umfasst die Hilfe beim Beschaffen von Reservefahrzeugen. „In Zeiten des Klimawandels und einer angestrebten Verkehrswende, welcher sich auch der Rems-Murr-Kreis verschrieben hat, darf es nicht sein, dass sich ein wesentlicher Bestandteil des ÖPNV im Kreis erheblich verschlechtert oder gar vollständig entfällt“, so Sigel weiter.
Acht Landesstraßen vom Hochwasser betroffen
Für die Reparatur der kommunalen Straßeninfrastruktur fordert Sigel zudem eine Soforthilfe des Landes von 20 Millionen Euro. Das Straßenbauamt des Kreises gehe auf Grundlage gutachterlicher Einschätzungen von Schäden am Landesstraßennetz von rund 10 Millionen aus, wobei insgesamt acht Landesstraßen vom Hochwasser betroffen seien. Die Kosten für die Sanierungen der Laufenmühle an der Landesstraße 1080 würden auf rund 3,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Beschädigungen im Kreisstraßennetz werden auf rund sechs Millionen Euro beziffert. Im Radwegenetz seien nach erster Prüfung nur kleinere Schäden entstanden.