Ein Demonstrant wirft in der Nacht auf Sonntag in Hamburg im Schanzenviertel einen Flasche gegen einen Wasserwerfer. Foto: dpa

Der G20-Gipfel ist offiziell beendet, doch die Krawalle in Hamburg dauern an. Die Hansestadt erlebte die dritte Krawallnacht in Folge, wieder brannten Autos. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Hamburg - Auch nach dem Ende des G20-Gipfels in Hamburg dauern die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Randalierern in der Stadt an. Im Schanzenviertel ging die Polizei in der Nacht zum Sonntag erneut mit Wasserwerfern gegen „Störer“ vor, die mit Steinen auf Beamte warfen, teilte die Polizei der Hansestadt über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Demnach wurden Barrikaden in Brand gesteckt und erneut Autos angezündet. Die Polizei räumte das Viertel und nahm mehrere Menschen fest.

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Die Polizei meldete am späten Samstagabend zunächst „massive Angriffe durch Störer“ am Neuen Pferdemarkt am Rande des Schanzenviertels sowie Sachbeschädigungen. Die Einsatzkräfte seien daher vorgerückt und hätten Wasserwerfer eingesetzt. Die Polizei forderte Unbeteiligte auf, die Straßen des Viertels zu verlassen, „um sich nicht Gefahr zu bringen“. In einer weiteren Mitteilung hieß es, es gebe Meldungen, wonach „Privatpersonen“ „gegen Störer vorgehen wollen“. „Bitte überlasst das Einschreiten den Einsatzkräften“, mahnte die Polizei.

Polizei setzt wieder Wasserwerfer ein

Später meldete die Polizei auf Twitter, es gebe weiterhin Straftaten, vor allem im Schanzenviertel. Es gebe brennende und demolierte Autos. Die Polizei setze Wasserwerfer ein. Wegen des Bewurfs mit Flaschen und Barrikadenbaus habe es mehrere Festnahmen gegeben.

An der Sternbrücke, einer durch das Schanzenviertel führenden Eisenbahnbrücke, löschten und räumten Einsatzkräfte brennende Barrikaden. Der S-Bahn-Verkehr war unterbrochen.

Bereits seit Donnerstagabend gab es anlässlich des Gipfeltreffens der 20 großen Industrie- und Schwellenländer schwere Krawalle in Hamburg. Randalierer zündeten Autos an, beschädigten und plünderten Geschäfte und bewarfen Polizisten mit Böllern, Steinen und Flaschen. Mehr als 200 Beamte wurden verletzt, es gab hunderte Fest- und Ingewahrsamnahmen.

Die Zerstörungswut löste bundesweites Entsetzen aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisierte die Gewalt scharf und lobte die Einsatzkräfte. Es wurde allerdings auch Kritik an der Polizei laut.