Menschen stehen um das Brüder Grimm Denkmal in Hanau, an dem Blumen und Kerzen niedergelegt worden sind. Bei einem mutmaßlich rassistischen Anschlag hatte ein 43-jähriger Deutscher im hessischen Hanau mehrere Menschen und sich selbst erschossen. Foto: dpa

Der Autor hat eine deutsche Mutter, und einen Vater, der aus Indien stammt. Das Versprechen, nach Hanau für mehr Sicherheit zu sorgen, reicht ihm nicht.

Stuttgart - Es war eine spontane Regung, am Morgen nach dem Anschlag von Hanau, meinen Gefühlen in einem Facebook-Post Ausdruck zu verleihen. Ich hatte kurz nach dem Aufwachen auf mein Smartphone geschaut und die Nachricht von dem Attentat gelesen. Noch bevor ich Kaffee getrunken hatte und klar denken konnte, teilte ich auf dem sozialen Medium mit, dass niemand ohne Migrationshintergrund sich anmaßen kann, sich vorzustellen wie es „uns“ heute geht. Also jenen Menschen, die ihr Leben „mit Migrationshintergrund“ verbringen. Oder jenen, die wie ich aufgrund ihres Aussehens für Muslime gehalten werden. Einige zeigten Verständnis. Anderen missfiel, dass ich Betroffenheit gewichtete. Sie fühlten in Abrede gestellt, dass auch Menschen ohne Migrationshintergrund Gründe haben, sich vor Rechtsextremen zu fürchten.