Winfried Kretschmann will den Vorstandsmitgliedern am Freitag erklären, was in der Sondierung mit der Union besprochen wurde. (Archivbild) Foto: dpa/Christoph Schmidt

Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird sich am Freitag nochmal im Landesvorstand erklären. Zuvor hatte es unerwartet lange Beratungen über die künftige Koalition gegeben.

Stuttgart - Nach den großen Bedenken bei den Grünen gegen eine Koalition mit der CDU wird sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann an diesem Freitag nochmal im Landesvorstand erklären. Es gehe in der Präsenzsitzung im Haus der Abgeordneten darum, den Vorstandsmitgliedern ausführlich zu erläutern, was in der Sondierung mit der Union besprochen worden sei, hieß es aus Grünen-Kreisen am Freitag in Stuttgart.

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Die Sondierungsgruppe, zu der neben Kretschmann auch die beiden Landesvorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand sowie Fraktionschef Andreas Schwarz gehören, hatte am Donnerstag dem Vorstand versprochen, die Gründe für ihre Empfehlung zugunsten der CDU besser zu erklären.

Zuvor hatte der Vorstand am Donnerstag das Votum über den Partner für Koalitionsgespräche in der virtuellen Sitzung zunächst aufgehalten. Am Vormittag hatten dem Vernehmen nach vor allem die Jüngeren eine Ampel bevorzugt und damit der Empfehlung Kretschmanns und der Sondierungsgruppe widersprochen. Daraufhin war die Schalte nach drei Stunden vertagt worden. Am Abend kam nach nur einer halben Stunde die Mitteilung über das Votum für eine Fortsetzung der bisherigen grün-schwarzen Koalition.

Schon an diesem Samstag wollen die Spitzenteams von Grünen und CDU bei einem abschließenden Sondierungstreffen ein gemeinsames Papier erarbeiten, das die Grundlage für Koalitionsverhandlungen sein soll. Vor allem die Grünen erwarten nun, dass die Union insbesondere beim Klimaschutz besser mitzieht als in den vergangenen fünf Jahren. CDU-Landeschef Thomas Strobl hatte in den Sondierungsgesprächen dem Vernehmen nach weitgehende Versprechen gemacht. So müssen Häuslebauer damit rechnen, dass es demnächst eine Solarpflicht für Neubauten gibt.