Die Messe Stuttgart hat nach wie vor Probleme nach dem Cyberangriff. Foto: dpa

Nach dem Cyberangriff hat die Messe Stuttgart immer noch Probleme bei der Kommunikation. Erreichen kann man sie derzeit nur per Telefon oder Fax. Auch andere Unternehmen sind von der Attacke betroffen.

Stuttgart - Auch zwei Tage nach Beginn eines gezielten Cyberangriffs sind Teile des Kommunikationsnetzes der Messe Stuttgart betroffen. „Unsere Experten sind dran, derzeit können wir aber nur Telefon und Faxgeräte nutzen“, sagte ein Sprecher der Messe am Mittwochmorgen. Die E-Mail-Kommunikation sei entweder angegriffen oder aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet. „Wir können nicht sagen, wann die Systeme wieder funktionieren werden“, sagte der Sprecher. Der Angriff sei am Montagabend bekannt geworden.

Auf ihrer Homepage informierte die Messe ebenfalls über den Vorfall: „Die Messe Stuttgart ist unverschuldet Opfer eines gezielten Cyberangriffs geworden. Teile der Kommunikationsnetze der Messe sind deshalb aktuell gestört bzw. wurden aus Sicherheitsgründen zum Teil deaktiviert.“ Die Messe arbeitet nach Angaben ihres Sprechers mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg und der Kriminalpolizei Esslingen zusammen.

Auch Tochterfirmen betroffen

Der Cyberangriff hat auch Teile der IT bei drei Tochterfirmen der Stadt Stuttgart lahm gelegt. Die Stadtwerke Stuttgart, die in.Stuttgart und die Stuttgart-Marketing, die an das IT-Netz der Messe angebunden sind, sind derzeit nicht per E-Mail erreichbar. Das teilten Sprecher der betroffenen Unternehmen am Mittwoch mit. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Zur in.Stuttgart gehören unter anderem große Veranstaltungsstätten wie die Hanns-Martin-Schleyer-Halle oder die Porsche Arena und das Ticketbuchungssystem Easy Ticket. Weder das Buchungssystem noch die Stromversorgung in Stuttgart seien aber davon betroffen. Die Stadtwerke-Tochter Stuttgart Netze sei ebenfalls uneingeschränkt per E-Mail oder die Webseite erreichbar, so ein Sprecher der Stadtwerke.

Zuletzt waren mehrere Unternehmen in Baden-Württemberg Opfer einer Hacker-Attacke geworden. Der Landesdatenschützer Stefan Brink ging im April von einer hohen zweistelligen Zahl aus. Zunächst war nur ein Angriff auf das IT-System der Staatstheater Stuttgart bekannt geworden. Die Störung dauerte fünf Tage, blockiert waren der Online-Ticketverkauf sowie die Kommunikation per E-Mail. Die ersten Angriffe sollen laut Brink bereits Ende Februar, Anfang März erfolgt sein. Erste Meldungen gingen bei seiner Stelle aber erst Ende März ein.