Mit Karacho sind die Besucher in dieser Achterbahn in Tripsdrill unterwegs. Foto: Tripsdrill/cf

Nach dem Europapark hat auch Tripsdrill auf die Beschwerden über zu große Besuchermassen reagiert. Die maximale Besucherzahl wurde zurückgefahren.

Cleebronn - Für einen besseren Infektionsschutz in der Coronapandemie hat der Vergnügungspark Tripsdrill bei Cleebronn (Kreis Heilbronn) die Zahl der Besucher, die täglich hineingelassen werden, reduziert. Es habe Beschwerden über das hohe Besucheraufkommen gegeben, bestätigte der Sprecher Birger Meierjohann. Auch das Landratsamt war in der vergangenen Woche nach einem entsprechenden Hinweis an die Parkleitung herangetreten. Tripsdrill habe zu diesem Zeitpunkt allerdings schon selbst reagiert und die Besucherzahl reduziert, sagte die Sprecherin des Heilbronner Landratsamtes, Lea Mosthaf.

Genaue Angaben, wie viele Menschen täglich hereingelassen werden, machte das Familienunternehmen nicht. „Wir sind bei der Bekanntgabe von Zahlen grundsätzlich zurückhaltend“, sagte Meierjohann. Allerdings sei es in dieser Woche mehrfach vorgekommen, dass sämtliche Karten vergriffen gewesen seien. Der Park verfügt zusammen mit dem angeschlossenen Wildgehege über 4000 Parkplätze.

Mehr Security ist nötig

Auch die Zahl der Securitykräfte, die die Einhaltung der Hygieneregeln garantieren sollen, sei erhöht worden. Eine Kontrolle durch die Ortspolizeibehörde habe keine Beanstandungen ergeben, sagte Mosthaf. Nach der neuen Coronaverordnung können Freizeitparks ohne Auflagen besucht werden. Sobald es in Innenräume geht, gilt allerdings die 3-G-Regel. Dies betrifft auch Anstehbereiche, die mehr als nur überdacht sind. Vor den Achterbahnen Karacho und G’sengte Sau sowie vor dem Indoorspielplatz Gaudiviertel werde deshalb kontrolliert, ob die Besucher genesen, geimpft oder getestet seien, sagte Meierjohann. Kinder und Jugendliche sind von dieser Regel allerdings befreit.

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Auch beim Europapark in Rust (Ortenaukreis) hatte es zuletzt immer wieder Beschwerden über die hohe Auslastung und das Gedränge gegeben. Auf Wunsch des Gesundheitsamts des Ortenaukreises sollen nun speziell geschulte Kräfte auf die Einhaltung der Abstandsregel und der Maskenpflicht achten. Es habe in der vergangenen Woche etwa hundert Beschwerdemails gegeben, berichtete der Park. Im Vergleich zur Gesamtbesucherzahl relativiere sich dies aber.

Europapark beschränkt sich selbst

Der Europapark habe im Blick auf reibungslose Abläufe eine Selbstbeschränkung von höchstens 25 000 Besuchern festgelegt, bleibe aber bislang in der Regel unter dieser Schwelle. „In den letzten Wochen gab es täglich im Schnitt 22 800 Besucher und keinen Tag über 25 000“, sagte eine Sprecherin. Im Europapark gilt die 3-G-Regel bereits am Haupteingang. In Mailingaktionen werden Besucher gewarnt, wenn sich später herausstellt, dass sich Erkrankte im Park befanden. 13 Mal sei das bisher der Fall gewesen. Weitere Ansteckungen seien aber nicht bekannt.

Beide Freizeitparks waren während der Coronapandemie monatelang geschlossen gewesen. Der Europapark, der 2019 noch mehr als 5,5 Millionen Besucher zählte, durfte schließlich im Rahmen eines Modellprojekts und unter zahlreichen Hygieneauflagen Ende Mai öffnen. Am 11. Juni folgte Tripsdrill (2019: 780 000 Besucher). Die Wege im Park seien breit, es gebe große Freiflächen. Doch viele Besucher seien größere Menschenmengen nicht mehr gewohnt, sagte Meierjohann. „Die Enge wird sehr unterschiedlich wahrgenommen.“ Ähnlich sieht man es im Europapark. Vor der Pandemie seien Tage mit bis zu 55 000 Besuchern keine Seltenheit gewesen, sagte ein Sprecherin.