Das Kreuzfahrtschiff „Costa Allegra“ wird zu einer Insel abgeschleppt.

Rom/Hamburg - Ein französischer Hochsee-Fischtrawler schleppt das nach einem Brand manövrierunfähige italienische Kreuzfahrtschiff „Costa Allegra“ zu einer nahe gelegenen Insel im Indischen Ozean. Dies teilte die Genueser Reederei Costa Crociere am Dienstag mit. Die Wetterbedingungen seien gut. Auf der südwestlich von Mahé gelegenen Insel Desroches sollten die mehr als 600 Passagiere aus 25 Ländern am Mittwoch von Bord gehen können. Der Trawler „Trevignon“ ziehe das havarierte Kreuzfahrtschiff langsam zu der Insel, berichtete die Küstenwache.

Die „Costa Allegra“ war am Montag während der Fahrt von Madagaskar nach den Seychellen durch einen Brand im Maschinenraum manövierunfähig geworden und hatte Hilfe angefordert. Auf Desroches Island sollen die Passagiere in einem Hotel auf ihren Transfer nach Mahé, der größten Insel der Seychellen, warten.

38 Deutsche an Bord

Nach Angaben der Reederei Costa Crociere sind 1049 Menschen an Bord, darunter 636 Passagiere aus 25 Ländern. Darunter sind 38 Deutsche, 90 Schweizer, 97 Österreicher, 127 Franzosen und 135 Italiener. „Allen geht es gut, es ist nichts passiert“, sagte der Sprecher der deutschen Tochtergesellschaft von Costa Kreuzfahrten, Werner Claasen, am Dienstag. Alle Familienangehörige der Passagiere seien informiert worden.

Nach Claasens Angaben war von dem Brand der Teil der Maschine betroffen, der den Strom für das Schiff produziert. Das Feuer sei schnell unter Kontrolle gebracht worden. Etwa anderthalb Monate nach der Havarie der „Costa Concordia“ war auf dem anderen Kreuzfahrtschiff der Reederei ein Feuer ausgebrochen. Das hatte die Zentrale der italienischen Küstenwache am Montag nach einem Telefonat mit dem Kapitän des 188 Meter langen italienischen Kreuzfahrtschiffes mitgeteilt.

Die 1992 gebaute und damit ältere „Costa Allegra“ ist mit 28.600 Tonnen wesentlich kleiner als die vor der Insel Giglio im Januar havarierte „Costa Concordia“. „Das Feuer hat sich in keinen anderen Bereich des Schiffes ausgebreitet, es hat weder Verletzte noch Opfer gegeben“, hieß es. Der Strom auf der „Costa Allegra“ sei ausgefallen, die Bordapparatur sei in Notbetrieb. Die Brandursache war zunächst unklar.

Bei der Havarie der „Costa Concordia“ waren mindestens 25 Menschen gestorben, sieben werden noch vermisst. Das Schiff war am 13. Januar vor der italienischen Insel mit mehr als 4200 Menschen an Bord gekentert.