Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Archivbild) Foto: dpa/Michael Sohn

Die Idee, über Ostern einen verschärften Lockdown einzuführen, war nach eigenen Angaben der Bundeskanzlerin ein Fehler. Nach einer spontanen Bund-Länder-Schalte entschuldigte sie sich dafür in einem Statement.

Berlin - Der verschärfte Lockdown über Ostern kommt nicht. Die Idee dazu sei ein Fehler gewesen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin. Zuvor hatte sie mit den Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer erneut in einer Videokonferenz beraten und dabei die in der Nacht zum Dienstag gefassten Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Rückblick betrachtet. Im Anschluss wurde Merkel zur Befragung im Bundestag erwartet.

Die Idee zu der erweiterten Osterruhe sei „mit bester Absicht entworfen worden“. Sie sei aber in der Kürze der Zeit nicht gut umsetzbar gewesen. Viel zu viele Fragen hätten nicht gelöst werden können.

„Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler.“

Merkel betonte: „Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler.“ Qua Amt trage sie als Bundeskanzlerin die letzte Verantwortung. Für den Fehler bitte sie alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung, er habe zu zusätzlicher Verunsicherung geführt.

Bund und Länder hatten zunächst beschlossen, Gründonnerstag (1 April) und Karsamstag (3. April) zu Ruhetagen zu machen, um das gesellschaftliche Leben bis Ostermontag für fünf Tage komplett herunterzufahren. Nur an Karsamstag sollten Lebensmittelläden „im engeren Sinne“ öffnen dürfen. Der Beschluss hatte viele Fragen aufgeworfen, die etwa das Arbeitsrecht und die Postzustellung betreffen.

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Bund und Länder hatten sich in der Nacht zum Dienstag zudem darauf verständigt, den Lockdown bis 18. April zu verlängern und in Regionen mit vielen Neuinfektionen auch wieder zu verschärfen. In Regionen mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen soll die sogenannte Notbremse gezogen werden. Öffnungen etwa im Einzelhandel oder in der Gastronomie sollen dort zurückgenommen werden.