Die Hinweise verdichten sich, dass es sich in Unterweissach um einen rechten Hintergrund handelt. Foto: dpa

Zwei Tage nach dem Feuer von Unterweissach im Rems-Murr-Kreis in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft verdichten sich die Hinweise, dass es sich um eine Tat mit rechtsextremem Hintergrund handelt.

Unterweissach - Nach dem Brand eines geplanten Asylbewerberheims in Weissach im Tal nimmt die Polizei die rechte Szene im Rems-Murr-Kreis ins Visier. Mögliche Tatverdächtige würden befragt, darunter auch bekannte Rechtsextreme oder Rechtsradikale, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen am Mittwoch. Er bestätigte eine Meldung der „Heilbronner Stimme“, wonach Aufkleber einer dem Staatsschutz bekannten Gruppierung namens „Identitäre Bewegung“ gefunden worden seien. Sie seien unter anderem 400 Meter entfernt vom Brandort im Bereich des Rathauses entdeckt worden. Die Gruppe habe sich bislang nur mit Veröffentlichungen hervorgetan, erläuterte der Sprecher.

Am Montagmorgen war ein Haus mit Platz für 20 Flüchtlinge in Weissach abgebrannt. Innenminister Reinhold Gall (SPD) hatte beim Besuch des Brandortes den Verdacht geäußert, es handele sich um Brandstiftung.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Aalen, der eineinhalb mal so groß sei wie das Saarland, wird dem Sprecher zufolge die Sicherung von bestehenden und geplanten Flüchtlingsquartieren intensiviert. Dazu gehören die Landkreise Rems-Murr, Schwäbisch Hall und Ostalb. Eine ehemalige Druckerei in Weissach, in die weitere 160 Flüchtlinge einziehen sollen, werde derzeit schwerpunktmäßig observiert.

Wann die Ergebnisse der Untersuchung von Bauschutt und Elektroinstallationen aus der Ruine im Kriminaltechnischen Institut in Stuttgart feststehen, ist nach Angaben des Sprechers noch unklar. Die Ursachenforschung gestaltet sich schwierig, weil Heizöl im Gebäude ausgelaufen ist und deshalb etwaige Brandbeschleuniger wie Diesel oder Benzin nicht davon unterschieden werden können.