Ursachenforschung auf dem Gelände, auf dem ein Feuer ausbrach. Foto: SDMG/Dettenmeyer

Nach dem Feuer in der Sindelfinger Eschenriedhalle am Dienstagmittag mussten 40 ukrainische Geflüchtete auf den Goldberg umsiedeln. Derweil konkretisiert sich die Vermutung nach der Ursache des Brandes.

Das Feuer in der Eschenriedhalle ist erloschen. Die Aufräumarbeiten und die Ermittlungen der Polizei gehen los. Wie das Polizeipräsidium Ludwigsburg erklärt, begutachten am Mittwochnachmittag Beamte der Spurensicherung den Brandort – vor allem den Lagerraum, in dem das Feuer ausbrach. 80 Personen mussten evakuiert werden, nachdem sich das Feuer am Dienstagmittag rasch ausbreitete und zu einem Großeinsatz der Feuerwehren im Kreis Böblingen führte.

 

„Die Spurensicherung sucht zusammen mit der Feuerwehr nach der Brandursache“, sagt Polizei-Pressesprecher Steffen Grabenstein. Vor Ort würden die Spurensicherer das Brandbild, das jedes Feuer individuell hinterlässt, auf verwertbare Spuren analysieren. „Bei der Untersuchung wird geschaut, ob man den Brandherd ausmachen kann und ob es im Zweifel auch mehrere Brandherde gegeben hat. Dann wäre Vorsatz nicht auszuschließen“, so Grabenstein.

Technischer Defekt wahrscheinlich für den Brand

Diese Befürchtung sei aber wahrscheinlich unbegründet. „Wir gehen aktuell von einem technischen Defekt der elektrischen Installationen im Gebäude aus“, betont Grabenstein. Die Elektrogeräte, die Feuer fingen, seien gar nicht angeschlossen gewesen. Daher vermute man momentan eine andere fehlerhafte Verkabelung als Brandauslöser. Weil die Schadensumme auf bis zu 150 000 Euro geschätzt wird, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag auch ein Brandsachverständiger eingesetzt.

Neue Unterkunft auf dem Goldberg

Die 80 Bewohner des ehemaligen Schulgebäudes in der Eschenriedstraße dürfen in ihren Räumlichkeiten bleiben. Dort sind keine Schäden sichtbar. Die 40 Geflüchteten – allesamt aus der Ukraine –, die bis Dienstagmittag in der Eschenriedhalle gelebt haben, mussten auf den Goldberg umsiedeln. „Die Unterkunft ist eine städtische Unterkunft, die in Vorbereitung zur Anschlussunterbringung für Geflüchtete steht und in Folge des Brandes schnell bezogen wurde“, erklärt Susann Elsner, Pressesprecherin der Stadt.

Um den Schock des Brandes und die plötzliche Umsiedlung möglichst leicht zu verdauen, wurden die Geflüchteten während der ganzen Zeit von DRK und Muttersprachlern betreut: „Die Menschen waren zunächst etwas verängstigt, konnten aber durch die Betreuung und die sofortige alternative Unterkunftsmöglichkeit beruhigt werden. Ebenso waren Sprachmittler vor Ort, die positiv auf die Gesamtlage gewirkt haben“, sagt Elsner weiter. Nachdem der Sachverständige die Freigabe für das Betreten des Brandorts am späten Mittwochnachmittag gegeben hat, dürfen die Menschen noch ein letztes Mal in die Halle zurückkehren, um persönliche Gegenstände mitzunehmen.