Ein Großaufgebot der Feuerwehr löschte den Zimmerbrand im Klinikum. Die Evakuierung der betroffenen Station war innerhalb von fünf Minuten abgeschlossen Foto: SDMG

Ein Mann stirbt bei dem Brand im Krankenhaus in Kirchheim. Ein 24-Jähriger psychisch kranker Mann steht unter Mordverdacht. Er hat die Tat zugegeben.

Kirchheim - Wenn sich der Verdacht bestätigen sollte, ist es eine furchtbare Tat. Ein 24 Jahre alter Patient soll am Sonntagabend in der Psychiatrie der Medius Klinik Kirchheim Feuer gelegt haben. Bei dem Zimmerbrand in der geschlossenen Abteilung ist der 69 Jahre alte Zimmergenosse des 24-Jährigen ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte entdeckten den Patienten kurz nach 21.30 Uhr in dem ausgebrannten Zimmer tot in seinem Bett. Der 24-Jährige ist wegen Mordverdachts von der Kriminalpolizei festgenommen worden, am Montag erließ die Staatsanwaltschaft dann Haftbefehl. Der Mann hat die Tat zugegeben, das Motiv ist unklar.

Wie genau der 24-Jährige das Feuer gelegt hat, sagen die Ermittlungsbehörden zwar noch nicht. Offensichtlich soll der junge Mann aber das Bett des 69-Jährigen angezündet haben. Jedenfalls sagte der Esslinger Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken, Heinz Eininger, am selben Abend in einem Beitrag des Senders Neckar Fernsehen, dass in dem Zimmer auf der Station 44 eine Matratze gebrannt habe. In dem Zimmer ist zudem ein Feuerzeug sichergestellt worden.

Ganz unabhängig von dem aktuellen Fall, so die stellvertretende Geschäftsführerin der Kliniken, Elvira Benz, sind Feuerzeuge in der geschlossenen Abteilung nicht erlaubt. Bei der Aufnahme würden Patienten auch entsprechend kontrolliert. Was dann allerdings im Verlauf des weiteren Aufenthalts geschehe, beispielsweise wenn Patienten Besuch erhalten würden, darauf habe die Klinik „keinen hundertprozentigen Einfluss“, erklärt Elvira Benz. Prinzipiell, so die stellvertretende Geschäftsführerin, sind auch in der geschlossenen Abteilung Besuche möglich. Ob ein Patient Besuch empfangen darf oder nicht, entschieden im Einzelfall die Ärzte.

Indessen haben das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte und die rasche Reaktion des Pflegepersonals noch Schlimmeres verhindert. Die Feuerwehrleute, die unter anderem auch eine Drehleiter einsetzten, löschten den Zimmerbrand, bevor das Feuer auf andere Zimmer übergreifen konnte. Die Evakuierung der vom Brand betroffenen Station dauerte kanpp fünf Minuten.

Patienten müssen nicht in andere Häuser verlegt werden

Ein Brandmelder hatte am Sonntag gegen 21.15 Uhr den Feueralarm ausgelöst, der bei der Leitstelle einging. Die Feuerwehr und die Rettungskräfte rückten mit rund 200 Mann und rund 40 Fahrzeugen zum Kirchheimer Kreiskrankenhaus aus. Der verdächtige 24-Jährige konnte das Zimmer unverletzt verlassen. Die weiteren 21 Patienten der verrauchten Station 44 kamen mit dem Schrecken davon. Die Pflegekräfte verlegten sie zunächst auf die Nachbarstation. Anschließend wurden alle 43 Patienten von der Nachbarstation auf weitere Stationen innerhalb der Psychiatrischen Klinik untergebracht. Damit blieb den Patienten eine Verlegung in andere Krankenhäuser erspart. Zwei Mitarbeiterinnen der Klinik erlitten bei dem Brand leichte Rauchgasvergiftungen. Die Feuerwehr beendete ihren Einsatz gegen 22 Uhr. Die verrauchte Station 44 wird voraussichtlich eine Woche lang nicht belegbar sein, teilt die Klinik mit.