Nach dem Brand am Donnerstag musste die Feuerwehr noch einmal ausrücken. Foto:  

Ein 24-jähriger Gambier soll den Brand verursacht haben. Die Polizei muss nun herausfinden, ob er das Feuer absichtlich gelegt hat, oder ob es durch einen Defekt oder Unfall ausgebrochen ist.

Marbach - Am Tag nach dem Brand in einer Asylbewerberunterkunft nahe des Marbacher Bahnhofs (Kreis Ludwigsburg)hat es erneut einen Feuerwehreinsatz gegeben. Gegen 7.15 Uhr rückten die Einsatzkräfte zum zweiten Mal zu dem ausgebrannten Gebäude aus: Aus einem Glutnest heraus hatten wieder Flammen gezüngelt. „Das kann durchaus vorkommen“, sagte der Kommandant der Marbacher Wehr, Alexander Schroth. Die Einsatzkräfte frästen eine Wand auf, um nach dem Glutnest zu suchen, und löschten das Feuer.

Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen

Die Flüchtlingsbehausung wird zurzeit verstärkt von der Polizei untersucht. „Die kriminaltechnischen Maßnahmen laufen seit der Brandnacht“, teilte der Pressesprecher Peter Widenhorn vom Polizeipräsidium Ludwigsburg mit. Herausgefunden soll, ob das Feuer fahrlässig, etwa durch einen Defekt oder Unfall, oder mit Vorsatz entstanden ist. Je nachdem ob zusätzliche Fachleute hinzugezogen werden müssen oder wie schnell eine Zündquelle gefunden werde, „kann sich das über Wochen bis Monate hinziehen“.

Die Polizei hatte einen 24-jährigen Gambier verhaftet, in dessen Zimmer der Brand ausgebrochen war. „Er ist in einer Psychiatrie untergebracht“, sagte Widenhorn. Auch bei dem Feuer in einer Unterkunft in Kornwestheim im Mai 2018 war der Mann ins Visier der Polizei geraten: Es bestand der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung. Dieses Verfahren wurde mangels Beweisen jedoch eingestellt. Es gab die Vermutung, dass ein Heizlüfter schuld an dem Feuer gewesen sei, aber „aufgrund des Zerstörungsgrads konnte die genaue Brandursache nicht eingegrenzt werden“, so Heiner Römhild von der Staatsanwaltschaft Stuttgart.

Einige Bewohner sind bereits zurückgekehrt

Einige Bewohner der am Donnerstag geräumten Marbacher Häuser sind mittlerweile wieder in ihre Zimmer zurückgekehrt – zwei Blöcke der Wohnanlage blieben unversehrt. Alle 54 Bewohner des zerstörten Gebäudes und des verrauchten Blocks waren zuvor auf andere Unterkünfte des Landkreises aufgeteilt, erklärt der Erste Landesbeamte Jürgen Vogt. Sie sollen nach Marbach zurückkehren, wenn Schadstoffmessungen dies erlauben.