In einer Zelle der JVA-Stammheim brennt es. Beamte retten einen 20 Jahre alten Häftling leicht verletzt. Es ist nicht das erste Mal, dass in einer der Gefängniszellen brennt.
Stuttgart - In der Stuttgarter Justizvollzugsanstalt Stammheim ist bei einem Feuer ein 20 Jahre alter Häftling verletzt worden. Brandermittler sollen nun klären, wie es zu dem Brand in einem Haftraum kam, wie ein Sprecher der Polizei in Stuttgart am Sonntag mitteilte. Nach dem Pfingstwochenende sollen Kriminaltechniker den Brandort untersuchen und Spuren sichern. „Die Zelle ist jetzt erst einmal versiegelt“, sagte der Sprecher.
Nach Angaben der Feuerwehr hatte in dem Gefängnis die automatische Brandmeldeanlage am Freitag Alarm ausgelöst. Das Feuer war in der Zelle des 20-Jährigen ausgebrochen. Justizvollzugsbeamte retteten den Gefangenen. Er erlitt laut Polizei eine leichte Rauchgasvergiftung und wurde zunächst auf die Krankenstation der Justizvollzugsanstalt (JVA) gebracht.
Im betroffenen Zellentrakt hatte sich der Rauch demnach über mehrere Geschosse ausgebreitet. Die Feuerwehr löschte den Brand. Weitere Einsatzkräfte öffneten Fenster und setzten einen Hochleistungslüfter ein, hieß es. Die Häftlinge im betroffenen Bereich wurden medizinisch untersucht. Sie konnten nach Angaben eines Polizeisprechers in ihren Zellen bleiben. Der Sachschaden wurde auf 2500 Euro geschätzt.
JVA-Stammheim ist die größte Baden-Württembergs
Erst Anfang des Jahres hatte es in der JVA Stammheim gebrannt. Damals hatte ein Häftling aus Unzufriedenheit über seine Haft in seiner Zelle Feuer gelegt und sich dabei selbst verletzt. Er hatte Ende Januar eine Matratze und Teile seiner Kleidung angezündet.
Das Gefängnis im Stuttgarter Stadtteil Stammheim ist mittlerweile das größte in Baden-Württemberg. Mit einem Neubau stehen dort seit 2017 laut Justizministerium rund 800 Haftplätze zur Verfügung.
57 Millionen Euro wurden seit Januar 2012 in den viergeschossigen Neubau investiert. Er sollte in dem 1964 in Betrieb genommenen Gefängnis eigentlich ein Hochhaus ersetzen, das unter anderem durch den Selbstmord von führenden RAF-Terroristen vor 40 Jahren bundesweit Schlagzeilen machte. Das Gebäude bleibt aber wegen der chronischen Überbelegung der Gefängnisse länger stehen.