Vor dem Heilbronner Landgericht möchte sich der mutmaßliche Komplize erst später äußern. (Symbolbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Im November 2020 wollen zwei Männer in der Nähe von Ludwigsburg mutmaßlich einen Bankautomaten sprengen. Die Polizei überrascht sie und erschießt einen der beiden. Nun beginnt der Prozess.

Heilbronn - Nach tödlichen Schüssen auf einen Geldräuber bei einer Bankautomatensprengung in der Nähe von Ludwigsburg schweigt sein angeklagter mutmaßlicher Komplize zunächst zu einer möglichen Teilnahme. Er wolle sich erst später äußern, sagte er zum Prozessauftakt am Montag vor dem Heilbronner Landgericht. Der andere mutmaßliche Täter war bei dem nächtlichen Einsatz im vergangenen November in Erlingheim (Kreis Ludwigsburg) von der Polizei erschossen worden. Er hatte die Beamten nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei der Festnahme angegriffen.

Eine Bankmitarbeiterin hatte einen der beiden Männer nach eigener Aussage beim Ausspähen der Filiale beobachtet und die Polizei alarmiert. Ein Einsatzkommando nahm daraufhin die Sparkasse ins Visier und schlug zu, als die beiden Männer mitten in der Nacht den Geldautomaten sprengen wollten.

Männer sollen mehr als 135 000 Euro erbeutet haben

Der ältere mutmaßliche Täter, ein 58-Jähriger, ging dabei nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einem Schraubenzieher auf die Beamten los, die geschossen hätten. Nach ihm war zuvor europaweit gesucht worden wegen Geldautomatensprengungen und Einbrüchen. Sein mutmaßlicher Komplize, ein 29-Jähriger, wurde nur wenige Minuten später gestellt.

Bei einer erfolgreichen Sprengung wenige Wochen zuvor sollen die zwei Männer in Besigheim (Kreis Ludwigsburg) mehr als 135 000 Euro erbeutet haben. Der Prozess wird nach den ersten Zeugenaussagen am 31. Mai fortgesetzt.