Wladimir Klitschko hat Dieter Bohlen scharf kritisiert. Foto: Kerstin Joensson/epa/dpa/Daniel Bockwoldt/dpa

Dieter Bohlen sorgt mit Aussagen zum Ukraine-Krieg für Irritation. Er kritisiert unter anderem die EU-Sanktionen gegen Russland. Wladimir Klitschko zeigt sich darüber empört.

Der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat Musik-Juror Dieter Bohlen für dessen Aussagen zum Ukraine-Krieg scharf kritisiert. Der 68-jährige Pop-Titan hatte sich bereits im August auf der „Founder Summit 2022“ kritisch zu den EU-Sanktionen gegen Russland geäußert – ein Mitschnitt des Bühnengesprächs sorgt aktuell im Netz für ordentlich Zündstoff. Unter anderem sagt Bohlen darin:

„Jetzt müssen wir frieren“

„Ich bin eben der Meinung – ihr könnt mich ruhig ausbuhen – aber, wenn die diese Sanktionen zum Beispiel nicht gemacht hätten und man hätte sich vernünftig an einen Tisch gesetzt, dann bräuchten die Leute jetzt nicht diesen ganzen Firlefanz machen. Jetzt müssen wir frieren, jetzt müssen wir dies und das – das ist doch alles scheiße.“

Ein Satz, den besonders Wladimir Klitschko so richtig auf die Palme brachte. „Ich höre und lese hier, dass gerade in Deutschland immer wieder die Sanktionen gegen Russland infrage gestellt werden. Wie kann das sein? Ist Dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben?“, schrieb der 46-Jährige am Mittwochabend auf Twitter. „Ist Dir egal, dass Putin unser Land mit Raketen zerstören will? Ist Dir egal, dass wir einen Genozid gegen alles Ukrainische erleben?“, heißt es im Post weiter.

Bohlen sagte zudem, dass Russland nun sein Gas für viel mehr Geld nach Asien verkaufe – auffallend ist, dass der Musik-Juror für seine Aussagen bei der Unternehmenskonferenz viel Beifall bekommt. Nur erwähnte er nicht, dass es immer wieder diplomatische Gespräche zwischen europäischen Staatschefs und Wladimir Putin gab. Besonders häufig telefonierte der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem russischen Präsidenten – ohne Erfolg.

„Ja, die wirtschaftliche Situation ist für viele Menschen derzeit eine große Herausforderung, auch in Deutschland. Aber es war Russland, das die Ukraine angegriffen hat, hier eingefallen ist. Wie kann man auch nur darüber nachdenken, mit diesem Land weiter Geschäfte machen zu wollen?“, führt Klitschko seinen Tweet fort. Am Ende hat er auch noch einen Wunsch für sein Land: „Bitte helft uns Ukrainern auch nach acht Monaten Krieg. Bitte vergesst uns nicht“.