Der Politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, äußert sich zu den verbalen Verfehlungen in den Reihen der Linken. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Grünen-Spitze hat mit scharfer Kritik auf Äußerungen bei einem Linke-Strategietreffen unter anderem von Linke-Chef Bernd Riexinger reagiert. Für „Mordanklagen gegen die Kanzlerin, Gewaltfantasien und antieuropäische Stimmungsmache“ gebe es keine Mehrheit.

Berlin - Die Grünen-Spitze hat mit scharfer Kritik auf Äußerungen bei einem Linke-Strategietreffen unter anderem von Linke-Chef Bernd Riexinger reagiert. „Teile der Linkspartei arbeiten hart an der Sabotage jeder Regierungsoption“, sagte der Politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, der Deutschen Presse-Agentur. Für „Mordanklagen gegen die Kanzlerin, Gewaltfantasien und antieuropäische Stimmungsmache“ gebe es keine Mehrheit. „Die Linke sollte ihren Kurs klären und den Wahnsinn in ihren Reihen eindämmen.“

Die Grünen arbeiten unter anderem in Bremen und Berlin mit den Linken zusammen und halten sich auch im Bund die Möglichkeit einer Koalition mit SPD und Linken bewusst offen.

Riexinger und die Frau distanzieren sich später

In einem Videoclip von einem Strategietreffen am vergangenen Wochenende in Kassel äußert sich eine Teilnehmerin so: „Energiewende ist auch nötig nach ‚ner Revolution. Und auch wenn wir das ein(e) Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen, wir wollen uns fortbewegen... naja, ist so, wir müssen mal von dieser Meta-Ebene runterkommen“. Parteichef Riexinger sagte daraufhin scherzhaft: „Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ Riexinger und die Frau hatte sich später davon distanziert und ihr Bedauern ausgedrückt.

Kellner bezog sich zudem auf eine Anzeige von Bundestagsabgeordneten der Linken gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Zusammenhang mit der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani. Es gebe einen Verdacht wegen „Beihilfe durch Unterlassen zum Mord“, heißt es darin. Zudem kritisierte Kellner Stimmen in der Linkspartei, die die EU in ihrer jetzigen Form abschaffen wollen.