Der 17-Jährige schlug dem Abgeordneten Fraser Anning ein Ei auf den Kopf. Foto: Australia Pool

Ein 17-Jähriger schlägt dem australischen Senator Fraser Anning vor laufenden Kameras ein Ei auf den Kopf und erhält dafür viel Zuspruch. Der Politiker ist für seine Fremdenfeindlichkeit bekannt.

Melbourne - Ein 17-Jähriger, der einem fremdenfeindlichen australischen Abgeordneten nach dem Anschlag in Christchurch ein Ei auf dem Kopf zerbrochen hat, wird im Internet als Held gefeiert. Unter dem Hashtag #eggboy erhielt der Jugendliche am Wochenende viel Zuspruch aus der ganzen Welt.

Der rechte Senator Fraser Anning hatte am Samstag in Melbourne eine Rede gehalten, in der er erneut die Einwanderung von Muslimen für den Anschlag auf Moscheen im Nachbarstaat Neuseeland verantwortlich machte, wie australische Medien berichteten. Daraufhin griff der Jugendliche Anning mit dem Ei an.

Die Polizei nahm den 17-Jährigen fest

In einem Video, das von australischen Medien verbreitet wurde, war zu sehen, wie der Jugendliche während des Interviews hinter dem Senator steht und ihn mit seinem Smartphone filmt. Dann zerschlägt der 17-Jährige ein Ei auf dem Kopf des Politikers, der sich herumdreht und mehrfach auf den Teenager einschlägt. Ein Mitarbeiter hält Anning zurück, während weitere Umstehende den Jugendlichen auf den Boden werfen und festhalten. Die Polizei nahm den 17-jährigen Ei-Angreifer fest, ließ ihn aber später wieder frei.

Anning hatte nach dem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch am Freitag getwittert: „Bestreitet noch jemand die Verbindung zwischen muslimischer Einwanderung und Gewalt?“

In einer Stellungnahme an Medien hatte er seine Position weiter ausgeführt. Australiens Premierminister Scott Morrison verurteilte Annings Kommentar scharf. Regierung und Opposition einigten sich darauf, einen Missbilligungsantrag gegen Anning zu stellen, wenn das Parlament im April wieder zusammentritt.

Senator sorgte häufiger für Empörung

Der Senator für Queensland ist wegen seiner Ausfälle bekannt. Im vergangenen August hatte er mit einem Begriff aus dem Nazi-Vokabular für Empörung gesorgt, als er in einer Rede vor dem Parlament eine „Endlösung“ für Probleme mit Einwanderern forderte. Während der NS-Zeit hatten die Nationalsozialisten in Deutschland den millionenfachen Mord an Juden als „Endlösung“ bezeichnet.