Um ihre Solidarität mit den Menschen in Poltawa auszudrücken, haben Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern eine dreitägige Trauerzeit angeordnet.
Nach dem Raketenangriff auf die ukrainische Partnerstadt Poltawa, bei dem laut Informationen unserer Zeitung vor allem junge Soldaten ums Leben gekommen sind, die noch in Ausbildung waren, haben Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern eine dreitägige Trauerzeit angeordnet. Die Kommunen wollen damit ihre Solidarität mit den betroffenen Menschen in Poltawa zeigen. Christof Bolay, Oberbürgermeister von Ostfildern, erklärt im Namen der drei Filderkommunen: „Mit der Trauerbeflaggung wollen wir ein deutliches Zeichen unseres Mitgefühls und unserer Anteilnahme setzen.“ Die Trauerbeflaggung wurde in Ostfildern vor dem Stadthaus und im Klosterhof gehisst, in Leinfelden-Echterdingen an den Rathäusern und in Filderstadt vor den Rathäusern.
Der Angriff, der am Dienstagvormittag erfolgte, habe mindestens 53 Menschen das Leben gekostet, heißt es in der Mitteilung der Kommunen. „Mehr als 298 Menschen sind verletzt worden, 23 davon befinden sich derzeit auf der Intensivstation, die Rettungsarbeiten dauern an“, teilen die Städte mit. Eine militärische Fachschule, auf deren Gelände sich nach Informationen unserer Zeitung zum Zeitpunkt des Angriffes zahlreiche Rekruten versammelt hatten, um sich auf eine Vereidigung vorzubereiten, sei teilweise zerstört, ein Krankenhaus und mehrere Wohngebäude seien schwer beschädigt worden.
Für die gesamte Region Poltawa sei eine dreitägige Trauerzeit angeordnet worden. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten dauern den Angaben zufolge weiter an. Im Einsatz ist dabei auch ein Feuerwehrfahrzeug aus Leinfelden-Echterdingen, das Strom erzeugen kann, wie Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell unserer Zeitung sagte, sowie technische Gerätschaften, die durch Spenden, die seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf dem gemeinsamen Spendenkonto der drei Filderkommunen eingegangen sind, finanziert werden konnten. Die Zahl der beschädigten Gebäude steige weiter. Neben der militärischen Fachschule seien auch drei Mehrfamilienhäuser, fünf Privathäuser sowie ein Bürogebäude betroffen. Die Beseitigung der Schäden werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein psychologisches Zentrum zur Betreuung der Betroffenen sei eingerichtet worden.
Das Schlimmste im Leben einer Mutter
„Was ist das Schlimmste im Leben einer Mutter? Ihr Kind zu verlieren!“ Unter dieser Überschrift wird am Dienstag, 24. September, 17 Uhr, im Leinfelder Treff Impuls, Neuer Markt 1, eine Fotoausstellung der Kulturverwaltung von Poltawa eröffnet, die anlässlich des diesjährigen Muttertags entstanden ist. 19 Mütter gefallener Soldaten aus der Partnerstadt hatten sich entschlossen, dabei mitzumachen. Ihre Porträts wurden von Natalia Svyrydiuk aufgenommen. Die Ausstellung wird in den VHS-Räumen zu sehen sein.