Der Krefelder Zoo hat nach dem Affenhaus-Brand wieder geöffnet. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Zwei Tage war der Zoo in Krefeld nach dem schrecklichen Brand im Affenhaus geschlossen. Am Freitag durften die Besucher dann wieder kommen. Geplant ist eine zunächst provisorische Gedenkstätte.

Krefeld - Zwei Tage nach dem verheerenden Brand im Affenhaus hat der Krefelder Zoo wieder geöffnet. Vor dem Gelände und an der Absperrung zu dem ausgebrannten Gebäude hätten trauernde Besucher wieder Blumen niedergelegt, berichtete eine Sprecherin. Bei dem Feuer starben in der Nacht zu Neujahr mehr als 30 Tiere, darunter mehrere seit langem dort lebende Gorillas und Orang-Utans sowie ein Schimpanse. Diese Menschenaffen sind in der freien Natur vom Aussterben bedroht.

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Für die anhaltenden Beileids-Bekundungen will der Zoo ein Kondolenzbuch auslegen und eine provisorische Gedenkstätte einrichten. Seit dem Unglück bringen Menschen Blumen, brennende Kerzen und Briefe. Viele kannten die in den Flammen gestorbenen Affen seit Jahren. „Für mich war dieses Affenhaus wie Magie“, erzählte eine Frau. Man habe verfolgen können, wie der Nachwuchs kam und sich eine Familie entwickelte. „Das war für mich ganz großes Kino.“

Feuer entstand durch eine Himmelslaterne

Das Feuer entstand laut Polizei durch eine Himmelslaterne. Demnach sollen drei Frauen das schwebende Licht entzündet und damit ungewollt den Brand mit einem Millionenschaden ausgelöst haben. Sie hatten sich selbst bei der Polizei gemeldet. „Unser Mitgefühl ist auch bei den drei Frauen“, betonte Zoosprecherin Petra Schwinn am Freitag. Der „unglaublich tragische Unglücksfall“ werde alle, auch die Frauen, ein Leben lang begleiten.

Der Zoo und der Verein der Zoofreunde richteten je ein Spendenkonto für die Zukunft der Menschenaffenhaltung in dem Tierpark ein. Zwei Tage nach dem Brand sei es aber zu früh, um zu sagen, wie diese aussehen könnte, sagte die Sprecherin. Fest stehe jedoch, dass die beiden Schimpansen, die das Feuer leicht verletzt überlebten, nicht in Krefeld bleiben können. Ihr Gesundheitszustand sei stabil, doch seien sie möglicherweise traumatisiert. Sie sollten noch Kontakt zu vertrauten Pflegern haben.

Die durch den Brand und den Verlust der Menschenaffen extrem belasteten Zoo-Mitarbeiter werden seit dem Unglück von Notfallseelsorgern betreut. Medienvertreter würden in den kommenden Tagen nicht eingelassen, sagte die Sprecherin. Menschen, die im Zoo weinen, sollten nicht gefilmt werden. Die Anteilnahme der Besucher sei weiterhin „sehr, sehr groß“.