Ein Paukenschlag: OB Fritz Kuhn hat sich gegen eine erneute Kandidatur entschieden. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

So viel ist klar: Stuttgart bekommt ein neues Stadtoberhaupt. Aber nach dem angekündigten Rückzug von OB Kuhn ist noch völlig offen, wen die Parteien ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus schicken.

Stuttgart - Nach dem Verzicht des Stuttgarter Oberbürgermeisters Fritz Kuhn auf die Bewerbung für eine zweite Amtszeit wollen die Grünen zügig einen neuen OB-Kandidaten suchen. Grünen-Kreischef Mark Breitenbücher sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart: „Das muss jetzt alles sehr schnell passieren, weil wir keine Hängepartie wollen.“

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Die Findungskommission werde voraussichtlich am Dienstag (14.1.) das erste Mal zusammenkommen. Breitenbücher äußerte sich nicht zu Vermutungen, wonach Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) als Kandidatin infrage kommen könnte. Die in Stuttgart lebende Aras hatte am Dienstag eine Kandidatur zumindest nicht ausgeschlossen.

Die sechsköpfige Findungskommission wird von den beiden Kreischefs geleitet. Sie soll dem Kreisvorstand Vorschläge unterbreiten, wie Breitenbücher erläuterte. Der Kandidat oder die Kandidatin soll dann bei der Kreismitgliederversammlung offiziell gekürt werden. Zu dieser Versammlung sind alle Grünen-Mitglieder aus Stuttgart eingeladen. Dies alles soll innerhalb der nächsten sechs bis acht Wochen passieren. Die OB-Wahl ist am 8. November dieses Jahres.

Stärkste Fraktion im Gemeinderat

Kuhn hatte am Dienstag überraschend erklärt, nicht für eine zweite Amtszeit antreten zu wollen. Für seine Entscheidung führte er persönliche Gründe an. Die Grünen sind im Stuttgarter Gemeinderat die stärkste Fraktion. Breitenbücher misst einem grünen OB-Kandidaten deshalb weiterhin gute Chancen zu. Die anderen Parteien sind ebenfalls noch auf der Suche nach geeigneten Kandidaten.

Einzig Marian Schreier, der SPD-Bürgermeister von Tengen im Kreis Konstanz, hat schon als Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. Er kann aber derzeit nicht auf die Unterstützung des Kreisvorstands der SPD Stuttgart zählen. Möglicherweise geht der Stuttgarter SPD-Fraktionschef Martin Körner selber ins Rennen. Der „Südwest Presse“ (Mittwoch) sagte er. „Ich denke ernsthaft übereine Bewerbung nach.“ Es müssten aber noch Gespräche geführt werden.

Auch die Stuttgarter CDU ist noch auf der Suche. Auch sie hat eine Findungskommission eingesetzt. Es kursieren eine ganze Reihe von Namen: Dazu gehören die der beiden Bundestagsabgeordneten Karin Maag und Stefan Kaufmann, der auch CDU-Kreischef ist. Aber auch der Stuttgarter Gemeinderatsfraktionschef Alexander Kotz, der Backnanger OB Frank Nopper und der Schwäbisch Gmünder OB Richard Arnold werden als mögliche Kandidaten gehandelt.