Anfang Oktober sollen Kinder hier wieder klettern und rutschen können. Foto: Simon Granville

Schaukeln, rutschen und klettern: Spielplätze lassen das Kinderherz höher schlagen. Gut, dass es im Bietigheim-Bissinger Bürgergarten bald wieder eine neue Attraktion gibt.

Bietigheim-Bissingen - Knapp 15 Meter ragt die braungelbe Riesenkonstruktion aus Holz und Stahl in die Höhe. An einer Seite führt eine spiralförmige silberne Rutsche in die Tiefe, etwas weiter unten beginnt eine zweite. Drum herum sieht es allerdings nach Baustelle aus – noch. Denn Anfang Oktober soll der Spielturm in der Wobachstraße in Bietigheim Bissingen fertig sein, so Anette Hochmuth, Pressesprecherin der Stadt. Die Bauarbeiten laufen „planmäßig“, noch müsse einzig der umliegende Spielbereich hergerichtet und der TÜV abgenommen werden.

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Bei den Bürgern ist die Vorfreude auf die neue Attraktion groß. Mehr als 360 „Gefällt mir-Angaben“ hat beispielsweise der Facebookbeitrag der Stadt, in dem der Baufortschritt des Turms an Hand eines aktuellen Fotos mitgeteilt wird. „Sieht gut aus“ oder „Das geht ganz schön flott voran“ schreiben die Nutzer. Und letzteres tut es auch. Denn erst im März stimmte der Bietigheim-Bissinger Gemeinderat zu, einen neuen Turm auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes im Bürgergarten an der Enz zu bauen. Er sollte den alten Kult-Holzturm mit fast 20-Meter langer Rutsche ersetzten, der dort seit 1989 stand und damals im Rahmen der Landesgartenschau gebaut wurde. Lange Zeit galt dieser als Wahrzeichen des Abenteuerspielplatzes, war ein beliebter Treffpunkt für Familien aus Bietigheim- Bissingen und der Umgebung. Immer wieder wurden Schäden ausgebessert, bis Anfang diesen Jahres nichts mehr ging und er abgerissen wurde. „Alles war nicht mehr standfest, es gab keine weitere TÜV-Genehmigung.“, so Pressesprecherin Hochmuth dazu. Für den jetzt neu gebauten Spielturm bekam die Stadt Fördergelder in Höhe von 100 000 Euro vom Verband Region Stuttgart. An diese war allerdings die Bedingung geknüpft, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr starten müssten. Kosten: Rund 366 000 Euro.

Neuer Turm zum Klettern und Kutschen

Der neue Turm sei „etwas anders gestaltet als der alte, biete Rutsch und Klettermöglichkeiten“, so Hochmuth. Die spiralförmige Rutsche befinde sich auf zehn Meter Höhe, sei deswegen für Kleinkinder nicht geeignet, sagt sie. Der Turm selbst habe keinen breiten Treppenaufgang, Kinder müssen hineinklettern. Dort gebe es dann mehrere Wege an die Spitze. So müsse man durch Netzte klettern oder sich durch Gitterrohre schlängeln. Der Turm sei also „ein Spielzeug an sich“, so Hochmuth. Zusätzlich wurden eine Nestschaukel und zwei Sitzschaukeln an den knapp 15-Meter hohen Turm angebaut.

Fehlende öffentliche Toiletten sorgen für Kritik

In den sozialen Medien gibt es vereinzelt auch kritische Stimmen zum Bau. Beispielsweise schreibt ein Anwohner, es sei zwar schön, dass es den Spielplatz gebe und städtische Mitarbeiter für Sauberkeit auf diesem sowie im Bürgerpark sorgen würden, allerdings brauche es an solch einem Ort mit vielen Besuchern auch öffentliche Toiletten. Pressesprecherin Hochmuth sind diese Bedenken bekannt. Allerdings sagt sie, wenn man öffentliche Toiletten am Spielplatz bauen würde, bestehe das Risiko, dass sich die Besucherfrequenz noch weiter erhöhe. Der Spielplatz könne dann zu einem Jugendtreff werden, was nicht das Ziel sei. Es solle schließlich es ein Kinderspielplatz bleiben, öffentliche Toiletten gebe es am dortigen Bootsverleih.