VfB-Trainer Tim Walter auf der Bank gegen Hannover 96. Foto: dpa/Swen Pförtner

Der große Aufstiegsfavorit VfB Stuttgart überwintert in der 2. Liga nur auf Platz drei. Deshalb steht Trainer Tim Walter auf der Kippe: Dem 2:2 bei Hannover 96 soll eine „knallharte Analyse“ folgen.

Hannover - Beim VfB Stuttgart wird an diesem Sonntag eine mögliche Trennung von Trainer Tim Walter diskutiert. Das bestätigte Sportdirektor Sven Mislintat nach dem 2:2 (0:1) des Aufstiegsfavoriten der 2. Fußball-Bundesliga bei Hannover 96.

„Wir gucken uns ganz sauber an, wie unsere Saison verlaufen ist. Da kommt alles auf den Tisch. Wir schauen uns die Tabelle an, wir schauen uns die Entwicklung an, wir schauen uns den Kader an und wir gucken, was wir besser machen können“, sagte Mislintat am Samstag. „Wir haben fünf Niederlagen und sind heute in der ersten Halbzeit knapp an der sechsten vorbeigeschrammt. Das ist nicht die Bilanz eines Aufsteigers. Der gesamte Prozess wird durchleuchtet.“

Hauptkonkurrenten patzen ebenfalls

Die Stuttgarter überwintern nach diesem Remis im Duell zweier Bundesliga-Absteiger auf dem dritten Tabellenplatz. Seit Oktober haben sie nur drei von zehn Zweitliga-Spielen gewonnen. Am Samstag verpassten sie es zudem, die Patzer der beiden Hauptkonkurrenten Arminia Bielefeld und Hamburger SV zu nutzen.

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Walter selbst machte die Diskussionen über seine Zukunft für den Spielverlauf mitverantwortlich. „Meine Situation hemmt die Jungs“, sagte er. „Wir sind ein verschworener Haufen, die Jungs wollen es gut machen. Man kann sagen, dass die Jungs sehr viel für ihren Trainer investieren.“

Komplettes Trainerteam bei Besprechung

Vor 35 200 Zuschauern spielte der VfB eine sehr schwache und passive erste Halbzeit, lag durch einen Treffer von Marvin Ducksch in der 13. Minute aber nur mit 0:1 zurück. Nach der Pause glich Nicolas Gonzalez nur zwölf Sekunden nach Wiederanpfiff zum 1:1 aus und brachte Silas Wamangituka die Stuttgarter in der 63. Minute sogar in Führung. Doch Edgar Prib gelang noch der verdiente Ausgleich für Hannover (74.).

„Ein Spiel kann ein Pendel nicht komplett ausschlagen lassen“, sagte Mislintat. „Es geht auch nicht nur um Tim. Er ist ein wichtiger Baustein, aber nicht der einzige.“ An der großen Analyse am Sonntag sollen nach Angaben des Sportdirektors er selbst, das Trainerteam und auch der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger teilnehmen. „Da vergessen wir nicht die ersten guten Wochen, da vergessen wir nicht die unglücklichen Niederlagen danach, und da werden wir erst recht nicht das letzte Spiel zum Hauptkriterium erheben“, sagte Mislintat.