Ein Bild aus besseren Tagen: Aung San Suu Kyi mit Htin Kyaw, Präsident von 2016 bis 2018. Foto: dpa/Aung Shine Oo

Niemand habe die Absicht zu putschen, hat das Militär in Myanmar noch am Wochenende erklärt. Geglaubt hat das ohnehin kaum jemand. Nun sitzt die Regierung des Landes im Gefängnis.

Stuttgart - Es ist eine Randerscheinung, aber sie illustriert, was sich in Myanmar innerhalb von wenigen Jahren verändert hat. Als sich die Nachricht von einem Militärputsch in dem südostasiatischen Land verbreitet hat, da seien die Menschen massenhaft zu den Geldautomaten geströmt, um ihre Ersparnisse in Sicherheit zu bringen, heißt es aus Rangun, der größten Stadt des Landes. Als die Militärjunta vor rund zehn Jahren die ersten, vorsichtigen Öffnungsschritte in die Wege geleitet hatte, da gab es in der Stadt mit ihren mehr als fünf Millionen Einwohnern gerade einmal zwei solcher Maschinen – und die waren nicht für die Einheimischen gedacht. In den zehn Jahren der Öffnung sind viele Menschen zu einem bescheidenen Wohlstand gekommen. Das ist beachtlich. Beachtlich ist aber auch die Zahl der Menschenrechtsverletzungen.