Eine Jademine in Myanmar an der Grenze zu China. Foto: dpa

Die Zahl der Opfer nach einem Erdrutsch in Myanmar ist weiter gestiegen. Die meisten Opfer waren Dorfbewohner, die nach wertvollen Mineralien gesucht haben.

Rangun - Nach einem Erdrutsch im Norden von Myanmar ist die Zahl der Opfer auf 113 gestiegen. Mehr als 100 weitere Menschen würden immer noch vermisst, teilten die örtlichen Behörden am Montag mit. Soldaten, Polizisten und Freiwillige suchten nach weiteren Opfern.

Der Schuttberg nahe einer Jade-Mine in dem Staat Kachin war am Samstag zusammengebrochen und hatte zahlreiche Menschen und Häuser unter sich begraben. Die meisten Opfer waren Dorfbewohner, die im Schutt nach wertvollen Mineralen gesucht hatten.

Es herrscht bittere Armut

Im Staat Kachin an der Grenze zu China lässt sich Jade von höchster Qualität finden. Das Geschäft mit den Mineralen bringt jährlich Milliarden Dollar ein. Das Geld fließt Experten zufolge hauptsächlich an Privatpersonen und Unternehmen, die mit der früheren Militärregierung des Landes verbunden sind.

In der Stadt Hpakant, dem Zentrum des myanmarischen Jade-Booms, herrscht nach wie vor bittere Armut. Regelmäßige Stromausfälle sind an der Tagesordnung, es gibt lediglich holprige Schotterstraßen. Die Stadt liegt rund 965 Kilometer nördlich von Rangun, der größten Stadt des Landes.