Kurz vor Weihnachten kam der Sohn der Frau zur Welt. (Symbolbild) Foto: dpa

Eine Argentinierin hat nach einer mehrmonatigen Komaphase erstmals ihren Sohn sehen können. Die Frau hatte während ihrer Schwangerschaft einen schweren Autounfall. Ärzte sprechen von einem Wunder.

Buenos Aires - Ihr Sohn kam zur Welt, während sie im Koma lag. Vier Monate später hat eine Frau in Argentinien sich ihr Kind nun erstmals ansehen können. Wegen eines schweren Autounfalls habe seine Schwester Amelia Bannan seit Anfang November in einem Krankenhaus in Rosadas im Koma gelegen, berichtete ihr Bruder Cesar am Donnerstag. Anfang dieses Jahres habe Amelia begonnen, sich manchmal zu bewegen. Am Donnerstag vor Ostern hörte der Bruder jemanden „Ja“ sagen, als er in Amelias Krankenhauszimmer kam.

Unfall während der Dienstzeit

„Wir gingen näher zu ihr hin und es war sie. Es war ein sehr bewegender Moment“, schilderte der Bruder das Wiedersehen mit seiner aus dem Koma erwachten Schwester. Als die Polizistin Amelia im sechsten Monat schwanger war, war sie während einer Fahrt in ihrem Dienstwagen verunglückt und schwer verletzt worden. Während sie im Koma lag, verlief ihre Schwangerschaft nach Plan. Ihr Sohn Santino wurde kurz vor Heiligabend per Kaiserschnitt völlig gesund auf die Welt geholt. Um das Baby kümmerte sich Amelias Schwester Norma. „Und jeden Tag um 6.00 Uhr abends brachte sie das Baby zu Amelia“, erzählte Cesar.

Ärzte sprechen von einem Wunder

Als Amelia das Baby zum ersten Mal sah, glaubte sie zunächst, es sei ihr Neffe. Ihre Familie klärte das Missverständnis auf und langsam kehrte bei Amelia die Erinnerung zurück. Die 34-Jährige habe erst undeutlich gesprochen, sich schließlich aber verständlich gemacht, sagte ihr Bruder. „Die Ärzte sagen, dass Amelia jeder wissenschaftlichen Logik getrotzt hat, dass ihr Fall wirklich ein Wunder ist.“ Bis Amelia sich selbst um ihr Kind kümmern kann, wird es aber wohl noch eine Zeit lang dauern. „Amelia ist jung und trotz ihrer Hirnverletzung überrascht sie uns“, sagte der Neurochirurg Marcelo Ferreira. „Sie hat noch viel zu geben.“ Die junge Mutter brauche aber „Zeit und alle müssen geduldig sein“.