Digitale Hörerlebnisse, experimentelle Musik, der Einsatz von Klangdesignern: Rainer Bayreuther fordert Akustikabenteuer und neue Töne in den Gottesdiensten. Foto: /Mohssen Assanimoghaddam

Kirche muss sich ändern, meint der Musikwissenschaftler Rainer Bayreuther. In seinem neuen Buch fordert der gebürtige Esslinger eine musikalische Revolution im Gottesdienst. Statt Melodien von Johann Sebastian Bach wünscht er sich kreative Klangexperimente.

Esslingen - Die Kirchenmusik ist nach Meinung von Rainer Bayreuther aus den Fugen geraten. Der Musikwissenschaftler würde Orgelmusik, Liedtexte und Kompositionen am liebsten in die Mottenkiste packen und den viel gehörten Johann Sebastian Bach durch einen Strom kreativer Töne ersetzen. Viele Gottesdienst-Klassiker seien angestaubt, fantasielos, abgehört, zu wenig spirituell und lenkten von der eigentlichen Gotteserfahrung ab, schreibt der gebürtige Esslinger in seinem Buch „Der Sound Gottes“. Sein Gegenrezept lautet: Innovation, Improvisation, Interpretationen. Neue Klangfarben sollen die Bayreuthers Meinung nach in einem Theoriegebäude angegraute Kirchenmusik übermalen.