Jugendorchester und Stadtkapelle spielten natürlich auch selbst auf. Foto: Archiv (avanti)

Lange stand das Frühlingsfest des Musikvereins auf wackligen Beinen, doch am Wochenende ist in Marbach wieder gefeiert worden. Auf den angekündigten „großen Vergnügungspark“ mussten Verein wie Besucher aber verzichten.

Was es für ein Fest bedeutet, wenn das Wetter mitspielt, zeigte sich am Wochenende: Die Stadtkapelle-Musikverein Marbach konnte sich zum Start des traditionellen Frühlingsfestes über trockenes, ja sogar sonniges Wetter freuen. Und das „Frühlingsfest light“ selbst erfreute nicht nur die Besucher, die es sich in diesem Jahr nicht im Festzelt, sondern rund um das Musikerheim herum schmecken lassen konnten; auch die Mitglieder ließen sich die Freude darüber anmerken, dass nach zwei Jahren Coronapause endlich wieder etwas stattfinden konnte, das sich wirklich wie ein Fest anfühlt. Motiviert wurden Würste am Grill gebrutzelt und Getränke ausgeschenkt. Die Jugendorchester und die Stadtkapelle für musikalisch-spritzige Unterhaltung.

Kinder dürfen sich an den Instrumenten versuchen

Für Kinder gab es zudem ein spezielles Angebot: Am Samstagnachmittag konnten Kinder und Jugendliche eineinhalb Stunden lang ausprobieren, ob ein Instrument ihnen besonders gut gefällt. Die Jugendleiterin und Jugenddirigentin Annette Greiner hatte sich mit ihrer Kollegin Tatiana Kuhnle bestens dafür vorbereitet: im überdachten Außenbereich lagen diverse Blech- und Holzblasinstrumente auf den Tischen, um dem potenziellen Musikernachwuchs einen Einblick zu geben. Etwa, wie das jeweilige Instrument „vom Klang her wirkt, wie die Anspielweise ist und was die Finger dabei zu tun haben“, wie Annette Greiner ausführte.

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Die neunjährige Jana aus Marbach war als Erste vor Ort. Ganz gezielt schenkte sie ihr Interesse der Querflöte und versuchte unter Anleitung, dem Instrument einen Ton zu entlocken. Warum es ihr ausgerechnet die Flöte angetan hat? „Weil sie so schön lang ist und wunderschöne Töne erzeugt“, lautete die prompte Antwort. Der sechsjährige Jannis wurde von seinem Papa und der Schwester begleitet, während er sich auf der Klarinette versuchte. Auch ihm gelang es gleich, ansprechende Töne zu erzeugen.

Hat das fehlende Bierzelt die Ängste der Schausteller geschürt?

Leider gab es am Samstag auch ein paar enttäuschte Gesichter: nämlich bei all jenen Besuchern, die auf den Festplatz gekommen waren und mit Fahrgeschäften gerechnet hatten. Damit hatte der Verein im Vorfeld auch geworben, wurde schlussendlich aber von den Schaustellern im Stich gelassen.

Der „große Vergnügungspark“ war auf vier Buden zusammengeschrumpft. Der Zweite Vorsitzende, Peter Sautter, führte das auf „eine tendenzielle Verunsicherung im Vorfeld zurück“, ob das Fest auch wirklich durchgeführt werden könne. Den Termin hatte er schriftlich bereits vor einem Jahr mit der Schaustellerfamilie vereinbart. Die aber hatte ihre Fahrgeschäfte nun stattdessen an dem Wochenende in Heidelberg aufgebaut.

Das fehlende Bierzelt habe offensichtlich die Angst vor Umsatzeinbußen geschürt, wie Barbara Stey von der Schaustellerfamilie erklärte. Außerdem hätten die hohen Kosten für Strom und Sprit für die Anfuhr der recht schweren Geräte den Ausschlag gegeben, dass der Anbieter seine Vielfalt doch noch zurückgezogen habe. „Doch wenigstens das Karussell war uns versprochen worden – es kam aber auch nicht“, so Sautter.

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