Die Drittklässler getrauen sich zu singen. Foto: Karin Ait Atmane

Mit „Tschakka“ wird an der Wernauer Teckschule die Freude am Singen geweckt. Bewegung hilft dabei.

Schulleiterin Claudia Frey freut sich, über singende Kinder – und die sind an ihrer Teckschule häufig anzutreffen. Dank des Projektes „Tschakka – singen macht stark!“, das größtenteils vom Gesangverein Liederkranz Wernau finanziert wird, gibt’s für alle Kinder der Grundschule jede Woche eine Extra-Portion Singen. Das Ergebnis davon kann man am 29. Juni bei „Tschakka rockt den Löwen“ im Löwensaal des Liederkranzes erleben.

 

Langeweile kommt im Musiksaal nicht auf

Singen ist viel mehr als Stimme: die Hände, die Füße, der Bauch, der ganze Körper sind dabei. Die Jungen und Mädchen trommeln bei der Bodypercussion den Rhythmus auf ihren Körper, sie schnipsen und tanzen im Kreis oder machen ein wuseliges Klatschspiel mit. Die Erst- und Zweitklässler seien immer voll dabei und hätten riesigen Spaß, weiß Claudia Frey. Die Größeren in Klasse drei und vier, schon etwas „cooler“, müsse man „packen“. Aber das gelinge Musikpädagogin Antje Rothmund, „auch mal mit einem Rap oder so was“. Langeweile gibt es in den Tschakka-Zeiten jedenfalls nicht, sie sind ein beschwingter Wochenhöhepunkt im hellen Musiksaal.

Freitag ist Tschakka-Tag in der Teckschule, alle Klassen haben im Rahmen ihres normalen Unterrichts ein Zeitfenster bei Antje Rothmund. Die Musikpädagogin nimmt gern Inhalte aus anderen Fächern auf, wenn es passt. Denn Musik hat viel mit den anderen Fächern zu tun: mit Mustern, die auch in der Mathematik eine Rolle spielen, mit Sprache und ihrem Rhythmus, mit Sachthemen, die in den Liedtexten vorkommen. Und obwohl die Kinder sich bei Tschakka sehr konzentrieren und ganz da sein müssen, bekommt Rothmund von den Lehrkräften die Rückmeldung, dass die Schüler nach dem Tschakka-Intermezzo regelmäßig „wieder aufnahmefähiger“ seien.

Schulleiterin Frey ist aber vor allem davon begeistert, wie die Singfähigkeit der Kinder sich entwickelt. „Ich stehe wirklich hinter dem Konzept, weil ich sehe, dass sich die Qualität sehr erhöht“, sagt sie und schwärmt von einem Weihnachtslieder-Medley der Viertklässler, das ungemein beeindruckend gewesen sei. Dabei werde in vielen Familien gar nicht gesungen, weiß Antje Rothmund. Aber nach fast zwei Jahren Tschakka haben die meisten Kinder keine Scheu mehr und getrauen sich. „Das Singen öffnet für manche Kinder neue Möglichkeiten, sie entdecken sich selbst“, sagt Antje Rothmund – ebenso wie die Lehrkräfte hier manchmal eine bislang unbekannte Seite an ihren Schülern entdecken.

Kinder sollen für den Chor begeistert werden

Rothmund leitet auch den Kinderchor PiccoLeo beim Liederkranz Wernau. Der Gesangverein hat „Tschakka“ in die Teckschule gebracht und finanziert den größten Teil davon, mit einem Zuschuss vom Chorverband Karl Pfaff, von dem die Idee und das Konzept für das Projekt stammen. Der Liederkranz möchte generell die Singfähigkeit fördern, hatte aber auch die Hoffnung, durch Tschakka einige Kinder für den eigenen Chor zu gewinnen. Dieser Effekt hält sich bisher in Grenzen, aber der Nutzen für die beteiligten Kinder und die Singfreude in der Schule ist unübersehbar. Davon kann man sich beim gemeinsamen Konzert von Tschakka-Kindern und „Picco-Leos“ überzeugen.

„Tschakka rockt den Löwen“ beginnt am Samstag, 29. Juni, ab 11 Uhr im Vereinshaus Löwen, Eulenberg 1 in Wernau. Schülerinnen und Schüler der Teckschule präsentieren ein buntes Lieder-Potpourri, auch der Kinderchor PiccoLeo ist dabei. Anschließend lädt der Liederkranz zum gemütlichen Hock im Hof des Löwen, mit Würstle vom Grill und Kaffee und Kuchen ein.