Bei Stimmungskanonen wie Eric Gauthier, im Juli 2022 zu Gast, gibt’s bei „Live im Park“ kein Halten mehr. Foto: Peter Hartung

Das beliebte Festival „Live im Park“ der Stadtwerke Fellbach bietet von Anfang Juli an wieder zehn Konzerte jeweils donnerstags vor der Schwabenlandhalle – mit Rock, Beatles-Klängen oder einer Schlagerparty.

Seinen Ursprung hatte das Feierabend-Festival im Jahr 2019 als Beitrag der Stadtwerke Fellbach zur damaligen Remstal-Gartenschau. Mittlerweile hat sich die Reihe „Live im Park“ zu einer derart festen Größe und Attraktion entwickelt, dass die Veranstalter fast gar nicht anders können, als dieses beliebte Event weiterzuführen.

 

Zur Bestätigung dieser heißen News im kühlen Vorfrühling kam ein ansonsten als seriöser Geschäftsführer eines Energieversorgungsunternehmens bekannter Mann in T-Shirt und Sonnenhut aus Stroh in den Henri-Dunant-Saal der Stadtwerke Fellbach. Das Outfit, das Gerhard Ammon sich übergestreift beziehungsweise auf den Kopf gestülpt hatte, passte zur Verkündung. Denn bei all den bisherigen 44 Konzerten, die seit dem Start vor sechs Jahren stets am Donnerstagsabend über die Bühne auf dem Guntram-Palm-Platz gingen, herrschte fast immer sommerliches Wetter – nur einmal musste wegen eines Unwetters früher abgebrochen werden.

2025 gibt es das fünfte „Live im Park“

Und so gibt es auch in diesem Jahr „Live im Park“ vor der Fellbacher Schwabenlandhalle. Waren es in der Premierensaison entsprechend der Länge der Gartenschau 14 Termine, sind es seitdem jährlich zehn Konzerte zwischen Anfang Juli und Anfang September – wobei in diesem Jahr ein kleines Jubiläum gefeiert werden kann, denn wegen der zwei coronabedingten Ausfälle ist es heuer nun die fünfte Reihe von „Live im Park“.

Erneut hat Organisatorin Sabine Sorg, ansonsten bei den Stadtwerken für die Pressearbeit zuständig und überdies Expertin in Sachen Rock und Pop, in den vergangenen Monaten ein exquisites Programm mit Bands aus diversen Stilrichtungen zusammengestellt. „Wir haben mittlerweile Bewerbungen aus ganz Deutschland von Bands, die hier spielen wollen“, berichtet Ammon.

Anders als bei hochkarätigen Sommerfestivals, bei denen man schon mehrere hundert Euro loswerden kann, lässt sich dieses Musikevent dank der Stadtwerke-Unterstützung umsonst erleben. „Die Leute waren schon nach der ersten Saison geflasht“, berichtet Sabine Sorg, „und sie haben uns gesagt: Endlich mal Leben im Park.“ Das hat sich herumgesprochen, etliche Fans nehmen mittlerweile gar 60-Kilometer-Anfahrten auf sich.

Bewusst haben die Veranstalter den Beginn auf 18.30 Uhr festgelegt, soll es doch eine „After-Work-Veranstaltung sein, wo man sich nach der Arbeit ein paar schöne Stunden machen kann“, erläutert der SWF-Chef, „wir wollen keine Party-Location bis weit in die Nacht.“ Ammon: „Man kommt sauber und zu einer vernünftigen Zeit mit klarem Kopf heim und kann, sofern vorgesehen, am Freitag zur Arbeit gehen.“ Deshalb ist, auch aus Rücksicht auf die Anwohner, um 21.30 Uhr Schluss mit der letzten Zugabe auf dem Guntram-Palm-Platz. Das dürfte wohl auch der Grund dafür sein, dass es im vergangenen Jahr keine einzige Beschwerde aus der Nachbarschaft gab.

80 Liegestühle stellen die Stadtwerke bereit, die ebenso schnell belegt sind wie die Freiflächen auf der etwas von der Bühne entfernt liegenden Wiese, auf denen mit Bollerwagen samt Kind und Kegel angerückte Familien ihre Decken ausbreiten. Und im heißen Sommer ist das Atrium vor der Schwabenlandhalle mit seinen Fontänen eine begehrte Attraktion für erhitzte Kids.

„Wir sind stolz, so eine Veranstaltung zu wuppen“, sagt Ammon, „wir stemmen das mit eigenen Kräften – wobei wir am Ende einer Live-im-Park-Saison auch alle ausgelaugt sind“, bekennt der SWF-Geschäftsführer. Doch wer – wie die SWF– aus eigener Kraft zwei Riesen-Windräder auf der Schwäbischen Alb errichte, der sei auch für „Live im Park“ gerüstet.

Zum Budget fürs zehnwöchige Event in Fellbach macht Ammon nur ungefähre Angaben: „Wir könnten auch jedem Fellbacher 1,50 Euro geben, das entspricht etwa einer Kugel Eis – oder ich biete zehn Konzertabende ohne Eintritt an“. Bei aktuell circa 46 000 Einwohnern lässt sich die Finanzierung also auf etwa 65 000 bis knapp 70 000 Euro hochrechnen.

Für Ammon ist dies auch „ein Instrument der Kundenbindung“ in der insgesamt durchaus „heftigen Wettbewerbssituation“. Wasser, Strom, Gas, das sei eigentlich „nicht so sexy“, sondern „eher austauschbar“, aber „Live im Park ist ein Alleinstellungsmerkmal“ – das auch von der Rathausspitze rund um Oberbürgermeisterin Gabriele Zull als Imageträger sehr geschätzt und ideell unterstützt werde: „Die Stadt ist begeistert, ohne dass es sie eigenes Geld kostet.“

Die in diesem Jahr neue und etwas größere Festivalbühne ermöglicht noch bessere Lichteffekte bei diesem Soundtrack zum Sonnenuntergang. Einmal mehr erhalten auch junge Bands eine Chance, und erneut sind in diesem Jahr drei Fellbacher Gruppen dabei. Dazu kommen stets Gruppen aus dem südwestdeutschen Raum und auch aus dem Ausland – in diesem Jahr aus Slowenien.

Zum Abschluss eine „Fiesta mexicana“

Mindestens drei diesjährige persönliche Highlights haben wir bereits im eigenen Kalender eingetragen: Die Stuttgarter Sängerin Paula mit ihrem emotionalen Deutschpop und die ebenfalls aus Stuttgart kommende Jule mit Punkrock (damit war sie bei den letzten Jazz Open gar Vorgruppe für Lenny Kravitz) in einem Doppelkonzert am 14. August.

Dann die Beatles-Tribute-Band „Help“ am vorletzten Donnerstag. Und schließlich das Abschlusskonzert am 4. September: Die Golden Glitter Band serviert Schlager-Ohrwürmer und Gassenhauer wie „Fiesta mexicana“ oder „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“. Nun muss nur noch die spätsommerliche Urlaubsplanung danach ausgerichtet werden.

Live im Park

Zehn Termine
Die Reihe Live im Park der Stadtwerke Fellbach beginnt am 3. Juli und endet am 4. September dieses Jahres. Start ist immer am Donnerstag um 18.30 Uhr.

Elf Konzerte
Mit dabei sind Brothers in Arms (am Startabend), es folgen die Bands Destination, Boombox, Maximum Live, die Lokalmatadoren von Timewarp mit Friends. Die zweite Hälfte der Reihe bestreiten That’s Riot, dann am 14. August im Doppelkonzert Paula (Deutschpop) und Jule (Punkrock), Viva La Vida, Help (Beatles-Tribute) und zum wahrlich krönenden Abschluss am 4. September Schlagerspaß mit Bernd Hering und seiner Golden Glitter Band.