Der Esslinger Stephan Romhart macht als Phantomas Trehr düsteren Sound. Foto: Ines Rudel

Stephan Romhart hat unter dem Pseudonym Phantomas Trehr einen Schicksalsschlag verarbeitet und sein düsteres Debütalbum im Februar veröffentlicht. Wir stellen den Musiker vor.

Esslingen - Depressiv, melancholisch, düster und manchmal auch traurig – so klingt das erste Album von Stephan Romhart. Der Esslinger hat zwei Jahre lang daran gearbeitet und das Werk im Alleingang Anfang Februar unter dem Pseudonym Phantomas Trehr veröffentlicht.

„Alles daran selbst zu machen, war mir wichtig. Ich habe nach und nach die Instrumente eingespielt, Texte geschrieben, produziert, Videos gedreht und stehe allein hinter dem ganzen Projekt“, so Romhart. Nach einem schweren Schicksalschlag wollte er sich 2015 mit dem Vorhaben, ein Album zu produzieren, selbst herausfordern und sich seiner Umwelt mitteilen.

Gitarrenrock mit nachdenklichen Texten

Heraus kam ein Sound irgendwo zwischen Grunge, Metal und Gitarrenrock mit nachdenklichen deutschen Texten über Gefühle, Zwischenmenschliches und Krisen. „Ich würde sagen, es gibt Anleihen zu Udo Lindenberg, Nirvana und Selig“,meint Romhart. Die düsteren Texte spiegelten sein Innerstes wider, und das spreche seine Hörer an, sagt er. „Seit der Veröffentlichung habe ich viele Nachrichten und gute Gespräche mit Menschen geführt, die sich dafür interessieren – das ist eine schöne Erfahrung, vor allem weil ich in meinem Leben häufig mit Stille konfrontiert war“, so der Musiker, der etwas gegen Kommerz und Oberflächlichkeiten hat. Dem möchte er auch etwas entgegensetzen.

In dem Lied „Der Fremde“ singt er zum Beispiel über sich selbst und macht keinen Hehl daraus, wie sich manche Dinge für ihn anfühlen. „Dadurch, dass ich auf der Platte so viel von mir preisgebe und einen Seelenstriptease mache, erfährt man viel über mich.“ Ein Kontrapunkt zu vielen Texten etwa in der Popmusik. „Wenn etwas wütend klingen soll und dann kommt es genauso rüber, wie irgendwas Emotionsloses von Dieter Bohlen, dann berührt mich das nicht“, sagt der Esslinger, der seine Kindheit in Göppingen verbracht hat.

Geprägt durch die Tristesse der schwäbischen Kleinstadt

Über seine Heimatstadt hat er das Lied „Die dunkle Stadt“ geschrieben. „Zu Göppingen habe ich eine Hassliebe, die ich in dem Song verarbeite. Ich wollte die Tristesse der schwäbischen Kleinstadt hörbar machen.“

Um auch live seine Musik hörbar zu machen, sucht Romhart jedoch noch Musiker. Damit geht die musikalische Selbstbehandlung des Künstlers noch einen Schritt weiter. „Alleine kann ich kein Konzert spielen. Aber das Projekt treibt mich an. Jetzt, nachdem das Album fertig ist, möchte ich auch mit einer Band damit auftreten.“ Dafür braucht Romhart Musiker fürs Piano, Schlagzeug, Gitarre und Cello. „Außerdem will ich das Album auch noch auf Schallplatte pressen lassen. Ich will einfach sehen, wie weit ich mit der Musik kommen kann.“