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In der Spardebatte um Streichungen der städtischen Zuwendung sieht sich nun auch die Musikalische Akademie in der „Existenz bedroht“.

Stuttgart - Nachdem Stuttgarts Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann im Zuge des Haushaltskonsolidierungskonzeptes eine komplette Streichung der städtischen Zuwendung für zahlreiche kleinere Ensembles, Orchester und Chöre vorgeschlagen hat, sehen sich zahlreiche Institutionen existenziell bedroht.

So auch die Musikalische Akademie, die zuletzt mit jährlich 15.600 Euro gefördert wurde. Den Kern der 1989 gegründeten Einrichtung bilden (aktive und ehemalige) Professoren der Stuttgarter Musikhochschule rund um Ulf Rodenhäuser, Jean-Claude Gérard und Ingo Goritzki; pro Saison gestalten die Musiker acht hochkarätige Kammermusik-Matineen im Weißen Saal des Neuen Schlosses.

Der Akademie-Vorsitzende Rodenhäuser hat jetzt auf die Ankündigung der Streichung durch das Kulturamt reagiert. Lesen Sie hier Auszüge aus seinem Schreiben: „Eine komplette Streichung halte ich für sachlich nicht gerechtfertigt, zum jetzigen Zeitpunkt einer längst geplanten und verabredeten Saison 2009/2010 sogar für höchst unfair! Auch halte ich es für äußerst problematisch und schwer vermittelbar, dass ein Teil der Zuwendungsempfänger lediglich eine prozentuale Kürzung, andere hingegen eine komplette Streichung ihrer Zuschüsse hinnehmen sollen.

Bei seit Jahren gleich gebliebenen Zuschüssen von Stadt und Land in Höhe von insgesamt 31.200 Euro erwirtschaften wir zwischen 55 und 60 Prozent unseres Etats selbst. Gleichwohl wäre es gänzlich undenkbar, die Reihe ohne öffentliche Zuschüsse in gleicher Weise weiterzuführen. Sie regen Einnahmesteigerungen an: Ja, diese Forderung haben wir bereits erfüllt! Unsere Abonnentenzahlen sind gestiegen. Aber damit könnten wir höchstens leichte Kürzungen ausgleichen. Unser Budget ist bereits ,auf Kante genäht‘. Die Reihe ist seit langem nur durchführbar, weil es uns gelingt, Honorare weit unter ,Marktwert‘ der beteiligten Künstler zu vereinbaren. Für den Fall, dass die kommunale Förderung ausbliebe, wären wir am Jahresende 2009 mit unseren Finanzmitteln am Ende.“