Markus Sauber, der in seinem Fachgeschäft Soundland ein Museum über die Fab Four eingerichtet hat, empfiehlt allen Rockfans den Besuch des Musicals „Backbeat“ in der Schwabenlandhalle.
Am Anfang war, wie so oft im Leben, die Liebe: „All My Loving!“ So hieß die erste Single der Beatles. Wie bitte? Fans der fabulösen vier Liverpooler werden einwenden: Dieser Song gehört zwar zur Frühphase der Band. Und in der ersten auf den Markt geworfenen Scheibe ging es zwar auch um Liebe, aber sie hieß eben „Love Me Do“, erschienen in Großbritannien am 5. Oktober 1962.
Fake News? Also bitte. Hier kommt die ergänzende Aufklärung: „All My Loving“ war die erste Beatles-Single, die Markus Sauber als junger Fellbacher Bursche in der Jukebox seines Vaters fand. „Die Platte habe ich heute noch“, sagt er – und sie war die Initialzündung für Saubers private Beatlemania.
Die Faszination ist ansteckend – gerade für Besucher seines Musikfachgeschäfts Soundland in der Schorndorfer Straße in Fellbach. Dort hat er auf zwei Stockwerken im Soundwerk, wie der am ersten Samstag im Monat geöffnete Eventbereich samt Bistro und Bühne genannt wird, ein sensationelles Museum über die frühe Beatles-Phase eingerichtet. Zu sehen sind Plattencover, Konzertfotos, Eintrittskarten; zusammengetragen durch Messebesuche, Versteigerungen oder Verhandlungen mit Spezialhändlern.
Musikalisch schätzt Sauber natürlich den gesamten Beatles-Katalog und ihre im Laufe der Jahre immer ausgefeilteren Kompositionen: „Die Beatles haben sich in jeder Phase immer weiter entwickelt und neue Ideen umgesetzt, andere Bands haben ihren Stil und bleiben fast immer dabei.“ Doch seine besondere Liebe gilt jener Zeit, als sie in Hamburg auf der Reeperbahn 1960 und 1961 erstmals für Furore sorgten.
Begeistert registrierte Markus Sauber dann vor einigen Wochen, dass das Fellbacher Kulturamt ein Musical in seine Heimatstadt holt – in jene Schwabenlandhalle, wo er selbst 1977 als 14-Jähriger Tony Sheridan mit seiner Beatles-Revival-Band erlebte. Und der Titel des Musicals „Backbeat“ weist genau hin auf jene Zeit, die auch in Saubers Museum mit einer Vielzahl an Exponaten festgehalten wird. Also die Frühphase von 1960, als die blutjungen Musiker John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Pete Best und Lennons Freund aus Kunstakademie-Tagen, Stuart Sutcliffe, ihr Engagement im Indra Musikclub im Hamburger Rotlichtviertel antreten. Das Publikum reagiert nicht gerade mit Beifallsstürmen auf die Band aus Liverpool. Doch die Fünf geben alles, spielen sich die Seele aus dem Leib – und entwickeln sich langsam, aber sicher zum angesagten Geheimtipp.
Der Abend in Fellbach führt zusammen, was zusammengehört: das Beatles-Musical und den Beatles-Experten – der als Jugendlicher auf Dash-Wäschepapptrommeln mit dem Schlagzeugspiel begann und bis heute als Gitarrist bei der Band Rewind aktiv ist, allerdings nicht mit Rock 'n' Roll, sondern eher in der Stilrichtung Synthiepop aus den frühen 80er Jahren – allerdings ohne Keyboards, wie immer das funktionieren mag. In seinem Newsletter an die Soundwerk-Community wirbt Sauber: „Eine tolle Gelegenheit, das Altonaer Theater aus Hamburg hier in Fellbach zu erleben und ein perfektes Match für unsere Beat-Museum-Stammgäste.“ Die junge Musical-Truppe hat er übrigens während ihres Fellbach-Gastspiels zur Besichtigung seines Museums eingeladen. Den Mittzwanzigern bietet sich so eine Riesenchance für eine Zeitreise um 63 Jahre in die Vergangenheit, als Songs wie „Twist and Shout“ und natürlich „Love Me Do“ noch von den echten Pilzköpfen dargeboten wurden.
Eine Zeitreise: 64 Jahre in die Vergangenheit
Musical „Backbeat“ ist an diesem Mittwoch und Donnerstag, 23. und 24. Oktober, um 20 Uhr in der Fellbacher Schwabenlandhalle erleben. Es gibt noch Karten an der Abendkasse.