Wenn es Nacht wird im Königbau: Die Stage Entertainment schickt in Stuttgart die Vampire wieder los. Foto: Stage Entertainment

„Scheinbar schmeckt süddeutsches Blut am besten“, sagt Musicalstar Kevin Tarte zum Comeback von „Tanz der Vampire“ in Stuttgart. Noch steht nicht fest, wer die Hauptrolle übernimmt. Die Fans diskutieren hitzig darüber.

Stuttgart - Ein düsterer Herr mit schwarzem Umhang huscht an den Säulen des Königbaus vorbei. Es dürstet ihn – nach Blut!

PR-Aktionen mit steilen Zähnen haben sich zuletzt im Jahr 2017 in Stuttgart gehäuft – in jener Stadt, die als Heimat der zur Ewigkeit Verdammten gilt. Im nächsten Frühling geht’s wieder los. Dass die Stage Entertainment von April bis September 2020 „Tanz der Vampire“ zum vierten Mal im SI-Centrum präsentiert, wie unsere Zeitung exklusiv gemeldet hat, begeistert sehr viele Fans dieses ganz besonderen Musicals.

Erneut ist eine hitzige Debatte darüber entbrannt, wer das Chefgewand überstreifen sollte. „Wenn sich Kevin Tarte und Felix Martin die Rolle des Krolock teilen, kauf’ ich mir eine Dauerkarte“, sagt ein Mitglied des Fanclubs. Noch viel mehr Wunschkandidaten werden genannt: Jan Ammann, Mark Seibert, Thomas Borchert. Noch haben die Auditions für die neue Spielzeit in Stuttgart aber gar nicht begonnen. „Von dem Zeitungsbericht wurde sogar die Casting-Abteilung der Stage überrascht“, ist zu hören.

„Tanz der Vampire“ geht zunächst nach Oberhausen

Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Uschi Neuss, die Deutschland-Chefin der Stage Entertainment, das erneute Comeback des bisher erfolgreichsten Stücks im SI-Centrum verraten. Das Grusical von Roman Polanski hatte zwar im Oktober 1997 Welturaufführung in Wien gefeiert und war erst im März 2000 auf die Filder gekommen – dennoch ist der Stoff sehr eng mit Stuttgart verbunden, als sei hier die wahre Heimat der Vampire. „Man spürt den Stolz der Stuttgarterinnen und Stuttgarter, dass es ,ihr’ Musical so weit gebracht hat“, sagt Uschi Neuss.

Die Pläne waren zunächst andere: Das Musical „Ghost“, das im Herbst „Anastasia“ im Palladium-Theater ablöst, sollte ein Jahr lang gespielt werden. Dann aber hat sich die Stage Entertainment darauf besonnen, dass bei einem anderen Stück die Kassen kräftiger klingeln. „Tanz der Vampire“ gastiert von Oktober bis März 2020 in Oberhausen und ist danach frei. Noch hat die Stage die dortige Besetzung nicht bekannt geben. Die Branche munkelt: Mathias Edenborn wird Chefvampir, was aber nicht heißt, dass er in diesem Fall auch nach Stuttgart weiterzieht.

„Scheinbar schmeckt süddeutsches Blut am besten“, sagt Publikumsliebling Kevin Tarte, der gerade für „Dr. Schiwago“ in Tecklenburg probt, unserer Zeitung, „es bleibt spannend, wer noch alles unter den Sargdeckel klettern wird.“ Dass er als deutscher „Ur-Krolock“ mit 62 Jahren erneut achtmal in der Woche die Hauptrolle übernimmt, scheint eher unwahrscheinlich. Seine Fans hoffen, dass er wenigstens für einige Shows als Chefvampir zurückkehrt.

Fans wünschen sich Victor Petersen zurück

Der Wunsch vieler ist außerdem, dass Victor Petersen erneut zum schrulligen Professor Abronsius wird. Bereits 750-mal hat der 29-Jährige den Alten bei den Vampiren gespielt, In Innsbruck übernimmt er den Part der Reporterin Mary Sunshine in „Chicago“, die in Wahrheit ein Mann ist. In dieser Rolle wurde er zuletzt in Paris gefeiert. Eine Rückkehr als Abronsius würde Petersen gefallen. „Die Stuttgarter Fans der Vampire sind ganz besonders treu“, schwärmt er, „so eine riesige Begeisterung gibt es sonst nirgends.“