Sportlich ausgedrückt ist das GSG nun Vizemeister der diesjährigen Schulmusical-Meisterschaften in Baden-Württemberg. Foto: Michael Eick

Das Schul-Ensemble des Gustav-Stresemann-Gymnasiums belegt beim Lotto-Musiktheaterpreis den zweiten Platz. Im Rahmen der Gala in Stuttgart durften die Schüler aus Schmiden einige Szenen des Erfolgsmusicals noch einmal zum Besten geben.

Stuttgart - Einmal auf der ganz großen Bühne des Theaterhauses spielen, das wär’s doch! Dieser Traum ging am Sonntag für das Schul-Ensemble des Gustav-Stresemann-Gymnasiums mit dem Musical „Annie“ in Erfüllung. Im Rahmen der Gala zum Lotto-Musiktheaterpreis 2017/2018 durfte die Truppe in einer Viertelstunde einige Szenen des Erfolgsmusicals noch einmal zum Besten geben. Und noch einmal zeigen, was in ihnen steckt.

Die jungen Darsteller holten noch einmal alles aus sich heraus und brillierten mit einer besonders guten Darbietung vor vollem Haus. Das Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten großen Theatersaal “T1“ des Stuttgarter Theaterhauses konnte sich vor Begeisterung nicht mehr auf den Plätzen halten – und das war nicht nur der „Fanblock“ des GSG. Ein absoluter Gänsehautmoment war erreicht, als die Hauptdarstellerin Paula Kohl zu ihrem Solo „Schon morgen“ (im englischen Original „Tomorrow“) ansetzte. Hätte es an diesem Nachmittag einen Publikumspreis gegeben, Annie wäre vermutlich ganz vorne gewesen.

Und folglich war die Spannung im Saal mit Händen zu greifen

Die Gala zur Verleihung des Musiktheaterpreises, der von der staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg zusammen mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und dem Landesverband für Musikschulen ausgelobt wurde, begann mit einem bunten Programm. Während insgesamt fünf Sonderpreise, unter anderem für bestes Bühnenbild, bestes theaterpädagogisches Gesamtkonzept oder Choreografie vergeben wurden, musste sich das Publikum noch ein wenig in Geduld üben. Die Bühnenperformance des GSG bildete schließlich den Abschluss der Darbietungen vor der Bekanntgabe der Hauptpreise.

Und folglich war die Spannung im Saal mit Händen zu greifen. Als der dritte Platz an das Carl-Laemmle-Gymnasium Laupheim und die Musikschule Gregorianum für „Makin´ Hollywood“ vergeben wurde, ging ein Raunen durch die Reihen. Sollte das GSG womöglich sogar Erster sein? Bei der Laudatio zu Platz zwei war dann alles klar: „Eine Musicalinszenierung, die fast reif für den Broadway ist und mit großartigem Chorgesang, einer stimmigen Klangbalance des Orchesters, Abwechslungsreichtum in der Choreografie und einem wunderbaren Zusammenspiel von Technik und Requisite überzeugen konnte“, hieß es in der Würdigung der Jury, die aus Vertretern von Musikschulen, allgemein bildenden Schulen sowie Künstlern aus Schauspiel, Musik und Tanz bestand.

Auch Ralph Nigl, zuständig als Regisseur für den dramaturgischen Teil, freut sich

Aus insgesamt 17 nominierten Musical-Produktionen wurden die Aufführungen nach definierten Kriterien in den Bereichen Musik, Tanz, Schauspiel, Inszenierung und weiteren beurteilt. Besonders das sängerische Ausnahmetalent der Hauptdarstellerin, die hervorragend ausgefeilten Charaktere und der gelungene Einbezug von insgesamt 120 Akteuren, begeisterte die Jury. Platz zwei des renommierten Lotto-Musiktheaterpreises 2017/2018 geht an das Gustav-Stresemann-Gymnasium Fellbach für das Musical „Annie“. Frenetischer Applaus gab es im Theaterhaus.

Sportlich ausgedrückt ist das GSG damit gewissermaßen nun Vizemeister der diesjährigen Schulmusical-Meisterschaften in Baden-Württemberg und darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro freuen. Nele Gerhard und ihr Mann Fritz Schuler, die beide für den musikalischen Teil verantwortlich sind, zeigten sich überglücklich: „Das ist eine außerordentliche Auszeichnung für das ganze Ensemble – auf der Bühne, davor und dahinter.“ Wer die Konkurrenz studiert habe, könne diese Platzierung nicht hoch genug einschätzen. „Mit dabei waren Musical-Produktionen von Schulen, die schon seit etlichen Jahren feste Größen in der Schulmusical-Szene sind“, so Gerhard. „Dass wir nun mit Annie gewissermaßen in den Olymp dieser erfolgreichen Riege aufgenommen wurden, macht uns ungeheuer stolz.“

Mit der Prämierung zeigten sich alle im Ensemble sehr zufrieden

Auch Ralph Nigl, zuständig als Regisseur für den dramaturgischen Teil, freut sich: „Wenn man sieht, welche schauspielerische und gesangliche Leistung heute und hier auf dieser Bühne vor vollen Rängen abgerufen werden konnte, kann man nur sagen, Chapeau!“ Den ersten Platz belegte das HAP-Grieshaber-Gymnasium Reutlingen mit einer sehr modernen und gruseligen Adaption von Schneewittchen. „Für uns als Schule ist diese Auszeichnung von höchster Stelle auch eine Wertschätzung der enormen Arbeit und der unzähligen Überstunden, die in solch einem Musical-Projekt drin stecken“, sagt Armin Dunz, stellvertretender Schulleiter des GSG. „Auch für die Kolleginnen und Kollegen, die das ganze Projekt von den ersten Proben bis zu den Aufführungen mitgetragen haben, ist das ein Beleg und eine Anerkennung der enorm hohen Qualität, die hier geleistet wurde.“

Mit der Prämierung zeigten sich alle im Ensemble sehr zufrieden, man sah im Foyer des Theaterhauses nur strahlende Gesichter, auch wenn der Ansporn spürbar war, eines Tages vielleicht sogar den ersten Preis nach Fellbach zu holen. „Das ist sicherlich ein bisschen zusätzliche Motivation für unser nächstes Musical-Projekt“, verriet Nele Gerhard.