Trotz großer Steine auf dem Weg können Spaziergänger und Radfahrer das Tor nun ungehindert passieren. Foto: Jens Noll

Jahrelang hat ein Zauntor den beliebten Fuß- und Radweg durch den Wald zwischen Musberg und Böblingen blockiert. Am 10. Mai hat die US-Armee das Tor wieder geöffnet.

Musberg/Böblingen - Radfahrer und Spaziergänger, die im Wald zwischen Musberg und Böblingen unterwegs sind, haben es als erste bemerkt: Das Musberger Sträßle, eine beliebte und vor allem direkte Verbindung zwischen dem Leinfelden-Echterdinger Stadtteil und der Kreisstadt ist wieder offen. Jahrelang versperrte ein Zauntor am Eingang zum Sperrgebiet der amerikanischen Streitkräfte im Böblinger Wald den Weg. Zwar ließ sich das Hindernis umgehen – ein Wanderpfad führt vom Sträßle weg, wo der Zaun nach etwa 50 Metern endet – für Verwunderung und Ärger hat es dennoch gesorgt.

„Am 10. Mai wurde das Zauntor geöffnet“, bestätigt Carola Meusel, Pressesprecherin der US-Streitkräfte auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Standortverwaltung Stuttgart, die für alle US-amerikanischen Militäreinrichtungen im Raum Stuttgart zuständig ist, habe beschlossen, das Tor für Fußgänger und Radfahrer zu öffnen. Wie Meusel erklärt, soll es auch langfristig offen bleiben. „Man weiß, wie beliebt das Sträßle ist“, sagt sie. Für motorisierte Fahrzeuge bleibt eine Durchfahrt tabu. Dafür sorgen mehrere große Steine, die auf Höhe des Zauns in den Weg gelegt wurden.

Standortverwaltung ist Bitten der Nachbarkommunen gefolgt

Die Pressesprecherin weist aber darauf hin, dass die Standortverwaltung Spaziergängern, Radlern und Freizeitsportlern weiterhin aus Sicherheitsgründen untersagt, die Wege im Sperrgebiet zu verlassen. Das eingezäunte Gebiet sei militärisches Trainingsgelände. Das ist auch auf Hinweisschildern entlang des Musberger Sträßles zu lesen.

Mit der Entscheidung zur Öffnung des Tores ist die Standortverwaltung entsprechenden Bitten aus umliegenden Kommunen gefolgt. Bei Gesprächen in Böblingen mit der stellvertretenden Standortkommandeurin Kathleen Cole hatten Vertreter der Städte und Gemeinden das Musberger Sträßle thematisiert.

In Leinfelden-Echterdingen hat man die Nachricht über die Handlung der US-Armee wohlwollend aufgenommen. „Wir begrüßen es, wenn im Bereich der Freizeit wieder Wege freigegeben werden“, sagt der Erste Bürgermeister Frank Otte. Wie aus dem städtischen Ordnungsamt zu erfahren ist, haben sich immer wieder Radfahrer über das Tor beschwert. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub hatte sich diesbezüglich ans Ordnungsamt gewandt.

Geschlossen worden war das Tor im Oktober 2001. Als Reaktion auf die Terrorangriffe auf die USA am 11. September wurden damals rund um die Böblinger Panzerkaserne die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.