Der Wahlsonntag hat den Gremien in der Region einige neue Gesichter beschert – das gilt auch für Mundelsheim. Foto: Werner Kuhnle

Durch den Abschied von Regine Zimmermann, Bruno Freihofer und der CDU-Liste waren zahlreiche Stimmen freigeworden.

Mundelsheim - Dass es neue Gesichter geben wird, das stand in Mundelsheim schon lange vor der Wahl fest. Durch den Abschied von Regine Zimmermann und Bruno Freihofer aus dem Gremium sowie die fehlende CDU-Liste wurden nämlich rund 3900 Stimmen frei, die es nun neu zu verteilen galt. Während es in der FBW und der FWV entsprechend Nachrücker aus den eigenen Reihen gab, ging der frei gewordene Sitz der CDU an die BWV, die nun vier Stadträte entsendet. Eine kleine Enttäuschung für Thomas Kizler (FWV): „Wir hätten uns einen Sitz mehr gewünscht.“ Der Wahlkampf sei gut gelaufen, letztlich habe es aber wohl nicht gereicht. Böses Blut gibt es deshalb aber nicht in der Weinbaugemeinde – ganz im Gegenteil: Die abendliche Feier zum Wahlergebnis haben alle drei Fraktionen am Montag zusammen ausgerichtet.

„Es ist nicht gut, wenn eine Gruppe zu stark in der Überzahl ist“, betont auch Andreas Link, der mit seiner FBW als stärkte Liste fünf Mandate im Gemeinderat hält: „Die neue Aufteilung passt gut zur Kommune.“ Die Stärkung der BWV sei also in Ordnung. Und auch, dass für Bruno Freihofer nun mit dem 29-jährigen David Fink ein Jüngerer nachgerückt ist, trage zur guten Basis des Gremiums bei, so Link: „Das ergibt eine gute Mischung aus neuen Gedanken und bewährten Erfahrungswerten.“ Einer der „altgedienten“ Räte ist der FBW-Rat und stellvertretende Bürgermeister selbst, der wie bereits in 2014 auch 2019 wieder mit 1732 Stimmenkönig der Kommune ist: „Ich sehe das als Bestätigung meiner Arbeit aber auch als Herausforderung.“ Die Wähler hätten ihm damit nämlich auch den Auftrag gegeben, weiterhin für die Kommune zu arbeiten. Dicht auf den Fersen ist ihm bei den Wählerstimmen in der eigenen Liste sein Ratskollege Dirk Breisig gewesen. Er hatte sich 2018 auch bei der Bürgermeisterwahl als Kandidat zur Verfügung gestellt und ist nun bei der Auszählung bei 1347 Stimmen gelandet.

Mit 1386 Stimmen vorne mit dabei ist auch Thomas Kizler, der künftig neben Jürgen Stahl auch von Beate Fähnle als FWV-Rat unterstützt wird. Die 44-Jährige hat erstmalig kandidiert und den stolzen Wert von 1240 Stimmen erreicht. „Das war eine schöne Überraschung“, erklärt Thomas Kizler: „Sie ist sehr aktiv in den Vereinen im Ort und dadurch natürlich auch vielen bekannt.“ Durch ihre Arbeit auf dem Rathaus in Marbach bringe sie Erfahrung in der Verwaltungsarbeit mit, was ebenfalls ein Pluspunkt sein könnte. Hier tritt sie ebenfalls in die Fußstapfen von Regine Zimmermann, die auch einen solchen Hintergrund hatte – und übrigens eine ähnliche Stimmenanzahl.

Ein neues Gesicht in ihren Reihen darf auch die BWV begrüßen – und zwar den 27-jährigen Maximilian Gutsche. Mit ihm wird aus dem bisherigen Dreigespann ein Quartett – das fast ein Quintett geworden wäre, wie Andreas Veigel weiß: „Es war wirklich knapp was die Stimmen angeht.“ Die Verjüngung im Gremium sei sowieso auch zu begrüßen, „denn ein Rat nur aus Älteren ist ja auch nichts“, wie Veigel mit einem Augenzwinkern anmerkt. Ihre Arbeitsweise werde sich allerdings durch den gewonnen Sitzplatz nicht verändern: „Es gibt sowieso kein Fraktionsgeplänkel im Mundelsheimer Gemeinderat.“ Daher hätte wohl jeder den freien Platz auch dem anderen gegönnt.

Eine Meinung, die alle Fraktionen eint. „In der Arbeit verschwimmen sowieso die Grenzen zwischen den Listen“, bestätigt auch Andreas Link. Mundelsheim habe eher ein Gesamtgremium als Fraktionen. Lediglich im Wahlkampf gebe es dann die Grenzen, ergänzt Thomas Kizler: „Aber wir diskutieren grundsätzlich über einen Sachverhalt. Da hat dann jeder seine Sicht, egal welches Kürzel er nun trägt.“ In den Gesprächen nach der Wahl wird dabei deutlich: Es herrscht generelle Freude über die gelungene Mischung, die nun in den Rat einzieht. Andreas Veigel fasst die besonderen Verhältnisse vor Ort für sich zusammen: „Eigentlich könnten wir auch alle gemeinsam in einer Liste antreten.“