Infostand am Schlossplatz Foto: Lg/Willikonsky

Etwa 800 Menschen leben in Baden-Württemberg mit der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose. Weil die Behandlung immer besser wird, rückt nun auch die Versorgung von Erwachsenen in den Blickpunkt.

Stuttgart - Drehung, zwei Schritte vor, drei zurück, ein großer zur Seite. Mehr als 30 Line-Dancer tanzten auf dem Schlossplatz zu „See You Later Alligator“, „The Leaving of Liverpool“ und anderen Klassikern, die die Band R.E.A.C.H. Country intonierte. Auf der Bühne standen zudem das Bosch-Jazz-Orchestra, das Daimler-Classic-Orchestra oder Breaze. Für einen guten Zweck: den jährlichen Muko-Tag. Mitglieder der Regionalgruppe Stuttgart des Mukoviszidose-Landesverbands informierten über die genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung.

Viele Besucher

„Der Wettergott war uns diesmal hold“, freute sich Gruppensprecherin Brigitte Stähle. Der Sonnenschein lockte viele Passanten zu Bierbänken und Stehtischchen, wo sie sich Maultaschen, Rote Würste, Caipirinha und andere Drinks der Cocktailbar schmecken ließen und ihre Tombola-Lose öffneten. Mancher tat etwas in eine Spendenbox. „Mit dem Erlös wollen wir eine Arztstelle im Olgahospital sowie eine Krankengymnastin für den mobilen Dienst mitfinanzieren“, so Stähle. Nach einer Studie des Mukoviszidoseverbands zahlten die Krankenkassen nur zu 52 Prozent, was für die Erkrankten medizinisch nötig sei. „Die Lebenserwartung ist von fünf auf 40 Jahre gestiegen, auch weil frühzeitiger diagnostiziert und therapiert wird.“ Man benötige nun eine bessere Versorgung für Erwachsene, die müssten oft zu Kinderärzten.

8000 Menschen in Deutschland betroffen

Im Jahr 1965 schlossen sich Ärzte und betroffene Eltern in dem Verein zusammen, weil sie nicht mehr hinnehmen wollten, dass mukoviszidosekranke Kinder im Vorschulalter sterben. In Deutschland leben 8000 Menschen mit der unheilbaren Krankheit, in Baden-Württemberg 800.