Die Bezirksbeiräte haben sich an der Freibergstraße für mehr Parkplätze und weniger Bäume entschieden.
Münster - Die Freibergstraße soll durch Umbau- und Umgestaltungsmaßnahmen entschleunigt werden. Diesem Vorhaben stimmte der Bezirksbeirat Münster Ende vergangenen Jahres unter der Prämisse zu, dass acht Stellplätze mehr als in der Planung vorgesehen erhalten werden sollen – vor allem an der Kreuzung zur Moselstraße, wo sich ein Einkaufsgeschäft, Bäcker sowie Metzger, eine Postagentur, Bankfiliale und Kita befinden.
Das Gremium tat sich bei der Entscheidung schwer. Denn im Grundsatz ging es um die Entscheidung Bäume oder Stellplätze. Bei einer Informationsveranstaltung Ende November im Bürgersaal stellte Christiane Wüsteney-Arbabi vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung zum zweiten Mal die Möglichkeiten vor, mit der zum einen das Fahren mit erhöhter Geschwindigkeit reduziert und der unliebsame Durchgangsverkehr unterbunden werden soll. Dafür sollen unter anderem 20 Bäume sorgen, die der Freibergstraße zudem einen Alleencharakter verschaffen sollen. Der Nachteil: 16 Stellplätze müssten dafür weichen. Dies sorgte schon bei der Infoveranstaltung unter den Besuchern für Unmut.Die Baumpflanzungen sollen die Monotonie der Straße unterbrechen und auflockern und würden zum Langsamfahren anhalten. Ein Minikreisel an der Kreuzung zur Elbe- und Weserstraße soll die Achtsamkeit der Autofahrer erhöhen. Dieser soll von Bussen und Lastwagen befahren werden können. Der Gehwegbereich wird vorgezogen, so entsteht ein Platzcharakter. Im Bereich der Freibergstraße zwischen Elbe- und Moselstraße soll auf beiden Seiten Längsparken ermöglicht werden, unterbrochen durch vier Bäume. Der Zebrastreifen vor dem Bonus-Markt bliebe erhalten, die Aufstellflächen davor werden um 2,25 Meter verbreitert. Im weiteren Bereich sind Querungshilfen, Straßeneinengungen und viel Grün vorgesehen. Das Abbiegen in die Austraße wird verengt, ein Links- und Rechtsabbiegen in die Neckartalstraße wird weiter möglich sein. Zudem gibt es auch eine Schleuse für Radfahrer.
Grundsätzlich sprach sich der Bezirksbeirat für die Planungen aus. Der Durchgangsverkehr solle eingedämmt, eine Entschleunigung erreicht werden. Aber der Verlust von 16 Parkplätzen wiege viel. „Das geht gar nicht“, betonte Jörg Sailer (Freie Wähler). „In einen sauren Apfel müssen wir beißen“, brachte es Petra Müller-Weber (Grüne) auf den Punkt. „Alles geht nicht.“ Auf Vorschlag der SPD soll versucht werden, „irgendwie“ acht Stellplätze mehr zu erhalten, aber dennoch den Alleencharakter zu behalten. Besonders im Bereich vor dem Bonus-Markt sollte es Kurzzeitparkplätze für die Kunden der Läden und die Besucher der Einrichtungen geben. Der Bezirksbeirat stimmte den Plänen zur Umgestaltung der Freibergstraße unter der Prämisse zu, dass acht Stellplätze mehr erhalten werden. Zudem sollen die Kurzzeitstellplätze gesichert sein. Die komplette Umgestaltung würde mit zwei Millionen Euro zu Buche schlagen. Allein der Kreisverkehr würde 800 000 Euro kosten. Der Wunsch nach Umgestaltung ist schon alt. Seit Eröffnung der verlängerten Löwentorstraße vor 20 Jahren wird darüber gesprochen.