Foto: Albrecht Conrad

Morgen hat das neue Stück des Mundarttheaters Boulevärle in der Vereinsgaststättedes TSVgg Münster Premiere. Dieses Mal sorgt eine Leiche für Chaos.

Münster - Eine Leiche auf dem Fensterbrett ist ja an sich schon eine Katastrophe. Doch diese Leiche sorgt gleich für eine ganze Reihe von Katastrophen. Liegt sie doch im Fenster des Hotelzimmers, in welchem der Minister sich mit der Sekretärin der Oppositionspartei vergnügen wollte. Das Vergnügen dürfte dann aber ganz beim Publikum liegen. Über gut 90 Minuten kann es verfolgen, wie der Minister und sein trotteliger Sekretär die Situation zu retten versuchen und dabei alles immer schlimmer machen.

„Außer Kontrolle“ heißt denn auch die neue Komödie von Ray Cooney, die das Boulevärle am Samstag, 13. April, präsentiert. Seit Weihnachten proben neun Schauspieler unter der Regie von Bodo Kälber. „Wir betreiben einen großen Aufwand“, erzählt Petros Kalakikos, der Vereinsvorstand des Boulevärle. „Rund 50 Proben brauchen wir für ein Theaterstück.“ Nur auf diese Weise erreichen die Schauspieler das Niveau, das sie ihrem Publikum bieten wollen. „Wir sind ja reine Amateure“, sagt Peter Hauke vom Vor-stand. „Aber wir haben Ehrgeiz. Die Figuren müssen glaubhaft sein und das Tempo muss stimmen.“

So handelt es sich bei „Außer Kontrolle“ auch um eine Farce mit viel Situationskomik und Geschwindigkeit. „Das Publikum muss schon mitdenken“, kündigt Kalakikos an. Da sieht sich das Laienensemble in der Tradition der Boulevardkomödien. Einfach nur derb ist nicht genug. „Wir wollen ein Stück bieten, das über reines Schenkelklopfen hinausgeht.“

Stammpublikum aus Hamburg, der Schweiz und Australien

Eine Besonderheit ist wie immer beim Boulevärle der schwäbische Dialekt. „Wir schreiben die Stücke um, damit sie zu einem Mundartheater passen“, erklärt Kalakikos. Doch trotz der schwäbischen Sprache seien sie für alle verständlich, ergänzt Hauke. „Zu unserem Stammpublikum gehören jedes Jahr auch Gäste aus Hamburg, der Schweiz und sogar Australien.“

Das Amateurtheater Boulevärle scheint dem Anspruch seines mitunter internationalen Publikums gerecht zu werden. „Sonst hätten wir nicht bald 25 Jahre auf dem Buckel“, sagt Petros Kalakikos nicht Stolz. Im kommenden Jahr feiert die Laientheatergruppe ihr Jubiläum. Erste Planungen gibt es schon. Doch für die gilt laut Kalakikos dasselbe wie für den überraschenden Schluss der neuen Kömödie: „Wir wollen nicht vorgreifen!“