Der Kabelbrand sorgte für einen weiträumigen Stromausfall in München. Foto: dpa/---

Ein ungewöhnlich heftiger Stromausfall hat mehrere Stadtteile Münchens am Freitag über Stunden hinweg lahmgelegt. Nun steht ein schwerwiegender Verdacht im Raum: Es könnte sich um Brandstiftung handeln.

München - Nach dem großen Stromausfall in München ermittelt die Polizei nun wegen Brandstiftung. „Jetzt haben wir erste Erkenntnisse, die diesen Verdacht einer Brandstiftung nahelegen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München am Freitag. Am frühen Morgen war nach einem Feuer in einer Baugrube in mehreren Stadtteilen der Landeshauptstadt der Strom ausgefallen, rund 20.000 Haushalte waren betroffen - die meisten davon über viele Stunden.

Einzelheiten wollten die Ermittler zwölf Stunden nach dem Vorfall noch nicht weiter nennen. Auch eine politische Dimension blieb damit zunächst unklar. „Wir sind noch am Anfang der Ermittlungen“, betonte der Polizeisprecher. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen, ob es Zusammenhänge mit anderen Delikten gibt.“

Der entstandene Schaden dürfte enorm sein

Es wäre nicht der erste Anschlag auf Infrastruktureinrichtungen in der bayerischen Landeshauptstadt: Die Ermittler sprachen schon im vergangenen Jahr von einer „Serie“. Seit November 2019 hatten Unbekannte in München mehrfach Funkmasten und andere Infrastruktureinrichtungen angezündet. Die Hinweise gingen in die linksextreme Szene, doch konnten keine konkreten Täter ausfindig gemacht werden.

Der am Freitag entstandene Schaden dürfte ebenfalls enorm sein: In Teilen der Stadtteile Haidhausen, Ramersdorf und Berg am Laim war der Strom am frühen Morgen ausgefallen. Rund 20 000 Haushalte waren betroffen, nach acht Stunden hatten die Stadtwerke erst etwa ein Drittel davon wieder ans Netz anschließen können. Zudem kam es zu massiven Beeinträchtigungen im Verkehr, sowohl auf den Straßen als auch bei der Tram.